Naumburg und Nietzsche Da sich die Stadt Naumburg nunmehr auch mehr und mehr "ihres größten Sohnes" besinnt, ist es an der Zeit, der Stadt
von Nietzsches Jugend und seiner letzten Jahre in der Pflege der Mutter eine
eigene Seite zu widmen. Dies umso mehr, als zu Nietzsches Geburtstag am 15. Oktober 2007 auf dem Holzmarkt zu seinen Ehren
ein Denkmal eingeweiht wurde, das ich Ihnen hier zeigen möchte. Neue Dauer-Ausstellung 2024 im Nietzsche-Haus: "Nietzsche 1,2,3 ..." Sowohl das Nietzsche-Haus selbst wie auch die Mitteldeutsche Zeitung kündigen die am 13.04.2024 eröffnete neue Daueraustellung
auf ihren Internetseiten an; hier der Link zum Nietzsche-Haus. Aktuelle Ausstellung vom 16. Mai 2015 bis 31. März 2016 im Nietzsche-Haus Naumburg:
Das Nietzsche-Haus Naumburg stellt die Ausstellung
auf seiner Webseite vor: Die Thüringer Allgemeine hat sich die Ausstellung schon einmal angesehen, und Lavinia Meier-Ewert berichtet unter dem Titel Nietzsche und das „deutsche Hornvieh“ – eine Ausstellung in der Ausgabe vom 22.07.2015 unter anderem: Lesen Sie den gesamten Artikel bei der Thüringer Allgemeinen. Aktuelle Ausstellung vom 10.05.2014 - 31.03.2015 im Nietzsche-Haus Naumburg:
Die von Dr. Jens-Fietje Dwars (Jena) kuratierte diesjährige Ausstellung im Nietzsche-Haus Naumburg wird wie folgt vorgestellt (Auszug): Unter dem Titel "Krieger mit dem saurem Gesicht - Jenaer kuratiert Nietzsche-Ausstellung" berichtet die Ostthüringer Zeitung vom 7.8.2014: Ausstellungstrilogie VERSTEHEN ZU VERSTEHEN - Kunst zu Nietzsche und Wittgenstein
Von April bis Dezember 2014 findet aus Anlass des 170. Geburtstags von Friedrich Nietzsche das dreiteilige Ausstellungsprojekt "VERSTEHEN ZU VERSTEHEN – Kunst zu Nietzsche und Wittgenstein"
statt. In diesem Projekt arbeitet HansPeter Klie als Künstlerkurator mit der Kunstwissenschaftlerin Barbara Straka als konzeptioneller Beraterin zusammen. Er hat für diese Reihe von drei
Einzelpräsentationen noch Martin von Ostrowski und Susanne Pomrehn gewonnen. Es gelingt so, drei sehr unterschiedliche künstlerische Positionen und Perspektiven auf die beiden Philosophen
zusammenzuführen. Für jede Ausstellung werden spezielle Arbeiten erschaffen, die sich mit jeweils anderem Fokus auf die Philosophenpersönlichkeiten, auf ihre geistigen Bezugspersonen,
den Ausstellungsort und seine Geschichte beziehen – sowie die spezifischen denkerischen Eigenarten und ihr existenzielles Sein thematisieren. Die Arbeiten und Termine im Einzelnen:
Ausstellung vom 22.04.-31.10.2012 im Nietzsche-Haus Naumburg:
Das Nietzsche-Haus kündigt auf seiner Homepage die Ausstellung an wie folgt: Helga Heilig schreibt in der Mitteldeutschen Zeitung vom 22.04.12
unter dem Titel "Des Denkers allerletztes Hemd" unter anderem dazu: Virtueller Spaziergang durch und Rundblick über Naumburg (Juli 2011): "Naumburg im 360-Grad-Rundblick: Ab Mittwoch präsentiert das Naumburger Tageblatt / Mitteldeutsche Zeitung auf seiner Internetseite
einen virtuellen Stadtrundgang der Extraklasse. Über 60 Panoramabilder von Naumburger Sehenswürdigkeiten sind dort ebenso zu finden wie Panoramaaufnahmen von Firmen, Fachgeschäften und Institutionen.
Dabei ermöglicht die Königsklasse der Fotografie dem Betrachter nicht nur imposante Blicke auf die historischen Gebäudeensembles, sondern nimmt ihn auch in etliche mit hinein. Hinzu kommen Luft- und Nachtaufnahmen." Ausstellung vom 11.04.-30.10.2010 im Nietzsche-Haus Naumburg:
"Gott ist tot“ lautet die wohl meist zitierte und oft missverstandene Botschaft Nietzsches, der sich selbst zuletzt als „Antichrist“ verstand. Andere, wie Lou von Salomé, sahen in ihm einen Religionsstifter, für Karl Jaspers war Nietzsches Aufbäumen gegen den Glauben seiner Zeit Ausdruck einer verborgenen Christlichkeit, für Ernst Bertram war er gar ein „zweiter Christus“, der die zerreißenden Widersprüche der Vernunft für die Menschheit „auf sich“ nahm und bis zum Wahnsinn zu Ende gedacht hat. Noch mehr dazu auf der Internet-Seite des Nietzsche-Hauses Naumburg ... Auch die Mitteldeutsche Zeitung vom 11.04.2010 (Helga Heilig) berichtet über die Ausstellungseröffnung: Herrn Brückl aus Bad Kösen verdanke ich es, dass ich Ihnen hier einige prägnante Fotos dieser aktuellen Ausstellung vorstellen kann:
Ausstellung vom 30.03.-01.11.2009 im Nietzsche-Haus Naumburg:
Eine Ausstellung zum Umgang mit dem Werk des Philosophen Friedrich Nietzsche (1844-1900) in der Zeit des Nationalsozialismus wurde in Naumburg am 29.03.2009 eröffnet.
Unter dem Titel "Herrenmensch und Übermensch - Nietzsche im Schatten des Dritten Reiches" werden bis 1. November rund 30 Objekte ausgestellt.
Unter anderem werden Bücher, Fotografien und bebilderte Texttafeln gezeigt.
Den gesamten Bericht finden Sie
hier im Internet. Neues Nietzsche-Dokumentationszentrum in Naumburg geplant Nach einem Bericht der Mitteldeutschen Zeitung vom 08.02.2008 unter dem Titel: "Nietzsche-Zentrum: Nun kommt der Bau - 1,3 Millionen Euro Fördergelder für ein anspruchsvolles Projekt" (Redakteurin: HELGA HEILIG) ist der Bau eines neuen Dokumentationszentrums im Weingarten neben dem Nietzsche-Haus so gut wie sicher.
Bereits in den 90er Jahren erwarb die Stadt Naumburg für eine sechsstellige Summe eine Sammlung von Sekundärliteratur zu Friedrich Nietzsche in den USA. Dort befindet sich die Sammlung immer noch. Sie soll im Nietzsche-Dokumentationszentrum untergebracht werden. Ab dem 15. April sollen hinter dem Nietzsche-Haus bereits archäologische Unbersuchungen beginnen, so dass der erste Spatenstich wohl im August dieses Jahres erfolgen kann. Der WochenSpiegel berichtet am 21.04.2008 vom Fortgang dieser Arbeiten: Die Mitteldeutsche Zeitung berichtet am 01.09.2008 in ihrer Druckausgabe wie im Internet
über den Beginn der Bauarbeiten am neuen Dokumentationszentrum sowie über die am 07.09.2008 anstehende Gründung der Friedrich-Nietzsche-Stiftung, der die Betreibung der Gedenkstätte Röcken, des Nietzsche-Hauses in Naumburg und des neuen Nietzsche-Dokumentationszentrums übertragen werden soll.
Bereits über 50 Stifter aus Deutschland und aller Welt haben Beiträge zu dieser Stiftung erbracht. Die Mitteldeutsche Zeitung vom 05.09.2008 berichtet weiter, dass nunmehr die benötigten 50.000 € des vorgesehenen Kapitalstocks von 3 Mio. € beisammen seien.
«Wir planen, dass wir das Gebäude im Frühjahr 2010 übergeben werden», sagt der Naumburger Oberbürgermeister Bernward Küper (CDU). Anfang Oktober sollen die Hochbauarbeiten beginnen. Die Kosten von rund drei Millionen Euro tragen die Kommune, das Land und zum überwiegenden Teil die Europäische Union. In einem Architekten-Wettbewerb gewann schon im Jahr 2001 der Entwurf des Weimarer Büros Kirchmeier Graw Brück.
Das Naumburger Tageblatt/Mitteldeutsche Zeitung vom 08.09.2008 berichtet über die Ergebnisse der Nietzsche-Tagung in Naumburg bom 5.-7. September 2008; danach wurde der Stiftungsrat der Friedrich-Nietzsche-Stiftung sowie dessen Direktorium gewählt. Vorsitzender des Direktoriums wurde Dr. Andreas Urs Sommer, dem weiter Prof. Dr. Renate Rescke und Ralf Eichberg angehören. Vorsitzender des Stiftungsrates ist der Naumburger Oberbürgermeister Bernward Küper, von dem vorgesehenen Stiftungskapital in Höhe von 3 Mio. € wurden von den bis jetzt beteiligten Stiftern aus aller Welt bereits 350.000.- € aufgebracht. Die Mitteldeutsche Zeitung vom 07.10.2008 berichtet im Internet über den "Masterplan auf dem Weg von der Idee zur Umsetzung". Die Mitteldeutsche Zeitung vom 22.10.2008 berichtet im Internet sowie in ihrer gedruckten Ausgabe über die Grundsteinlegung zum Dokumentationszentrum in Naumburg. " ...Das Gebäude aus Holz und Glas wird Magazinräume sowie Platz für Ausstellungen und Lesungen bieten. Außerdem wird es Arbeitsräume für Wissenschaftler und Studenten sowie Büros geben. Kernstück ist die von der Stadt Naumburg für rund 150 000 Euro angekaufte Bibliothek des US-amerikanischen Germanisten Richard Frank Krummel. Seit 1946 hatte Krummel rund 7000 Bände, darunter wertvolle Erstausgaben von Nietzsches Werken sowie unzählige Zeitungsartikel über Nietzsche zusammengetragen." "... Bis Ende Februar 2009 werden sie die Mauern des knapp drei Millionen teuren Gebäudes hochziehen. Finanziert wird es mit Geldern aus der Europäischen Union, dem Städtebau-Fördertopf des Bundes und des Landes Sachsen-Anhalt sowie einem Eigenanteil der Stadt." Die Mitteldeutsche Zeitung vom 19.12.2008 bringt einen Überblick über den bisherigen Baufortschritt, aus dem man auch die genaue Lage des Dokuzentrums zum Nietzsche-Haus ersehen kann. Ralf Eichberg in der Mitteldeutschen Zeitung vom 19.01.2009 über die Aufgaben des Dokuzemtrums: Schaltzentrale des Geistes
Verfolgen Sie den Baufortschritt auf der extra dafür geschaffenen Internet-Seite 09.01.2009: Bundeskulturstiftung fördert Nietzsche-Stiftung FOCUS ONLINE weist am 05.08.2010 auf die am 14.10.2010 bevorstehende Eröffnung
des Dokuzentrums hin und zitiert Ralf Eichberg: "Durch diese Sammlung kann man die gesamte Breite der Nietzsche-Rezeption
im 20. Jahrhundert im deutschsprachigen Raum erfassen. Darin ist sie wohl einzigartig." Ein Höhepunkt ist die Lesung Martin Walsers mit dem Titel "Lebenslänglich Nietzsche", teilte die Friedrich-Nietzsche-Stiftung am Dienstag, 17.08.2010 in Naumburg mit. Die Mitteldeutsche Zeitung vom 12.10.10 bringt ein Interview von Christian Eger mit Martin Walser, der zur Eröffnung des Dokuzentrums am 15.10.2010 in Naumburg sprechen wird, unter dem Titel: "Immer schon und immer noch": Über die Eröffnung berichtete unter anderem MDR Figaro direkt und bringt dazu im Internet
einiges Material, auch einen dreiminütigen Video-Beitrag sowie einen kurzen Audio-Beitrag aus Naumburg. Dazu der Bericht über die Walser-Rede der Mitteldeutschen Zeitung vom 17.10.2010: Das Dokumentationszentrum ist für interessierte Besucher zugänglich dienstags bis freitags 14 Uhr bis 17 Uhr und an den Wochenenden 10 Uhr bis 16 Uhr, zu den regulären Öffnungszeiten des angrenzenden Nietzsche-Hauses. So der Leiter der städtischen Museen, Dr. Siegfried Wagner. Der Eintrittspreis von 2,50 Euro pro Person gilt für den Besuch beider Einrichtungen. Einen weiteren ausführlichen Bericht zum neuen Dokumentationszentrum bringt Hans Christoph Rauh in NEUES DEUTSCHLAND vom 23.10.2010. Unter dem Titel "Sammlung birgt viele Schätze" berichtet Helga Heilig am 21.12.10 in der Mitteldeutschen Zeitung über eine erste Sichtung der Krummel-Bibliothek im Naumburger Dokumentationszentrum. Die ca. 7.500 Bände enthalten nach den Worten Ralph Eichbergs wertvolle Überraschungen: "Diese Bibliothek ist uneingeschränkt sehr sehr wertvoll", stellte er bei einer ersten Vorstellung fest. Lesen Sie den gesamten Bericht in der MZ! Unter dem Titel "Tür steht nicht still im Doku-Zentrum" berichtet Helga Heilig am 11.07.11 in der Mitteldeutschen Zeitung über die vielfältigen Aktivitäten im Naumburger Dokumentationszentrum seit dessen Eröffnung vor einen dreiviertel Jahr. Lesen Sie den gesamten Bericht in der MZ! Das neue Nietzsche-Denkmal in Naumburg Inzwischen sind mir von Herrn Brückl aus Bad Kösen - dem dafür mein herzlicher Dank gilt! - sehr gelungene Fotografien des neuen Naumburger Denkmals zugegangen, die ich Ihnen
hier zugänglich machen kann, so dass es nun möglich ist, sich einen eigenen Eindruck davon zu verschaffen. Durch Anklicken der kleinen Bilder können Sie sich weitere Fotografien aus verschiedenen Blickwinkeln ansehen. Hier der Bericht des WOCHENSPIEGEL im Internet über die Denkmalseinweihung: Wochenspiegel > Naumburg > Bericht vom 16.10.2007 Einweihung des Nietzsche-Denkmals Skulpturen auf dem Naumburger Holzmarkt enthüllt Naumburg (red). "Nietzsche ist ein Pfund, mit dem man wuchern kann. Wir in Naumburg haben das noch nicht so ganz begriffen, so schein mir." Diese Worte kamen von Dr. Curt Becker, der als Vertreter der Broche-Stiftung die Einführungsrede hielt. Nietzsche, in Röcken geboren, in Naumburg und Schulpforta aufgewachsen, gehört zu den großen Denkern des europäischen Geisteslebens. Er gilt heute als Klassiker der Philosophie, so Becker. Was fehle, das wäre eine Stätte der Erforschung seines Leben und seiner Werke. Welcher Ort würde sich besser anbieten als Naumburg. Die Stadt hatte sich nach der Wende dem Gedenken Nietzsches angenommen, 1992 das Gebäude Weingarten käuflich erworben und zu einem Museum ausgebaut. Die später hinzu gekauften Flurstücke sollten die Möglichkeit bieten, ein Nietzsche-Dokumentationszentrum zu errichten. Heute verdeckt ein Bauzaun das Grundstück, das auf bessere Zeiten hofft. "Das ist kein Vorwurf", wollte Becker verstanden wissen. Es ist aber ein Hinweis, dass ein Vorhaben noch auf seine Umsetzung harrt. Genau am 163. Geburtstag Nietzsches gibt es nun ein Denkmal des Philosophen auf dem Naumburger Holzmarkt unweit des Hauses im Weingarten, in dem Nietzsche in seinem Krankheitstagen mehrere Jahre von seiner Mutter gepflegt wurde. Geschaffen hat es der Magdeburger Künstler Dr. Heinrich Apel, der u.a. von vielen Arbeiten im Dom – die Jacobsleiter an der Tür zum Domschatzgewölbe, aber auch die Handläufe zu den Aufgängen zum Ostchor – bekannt ist. Die Broche-Stifung übernahm mit der Bereitstellung von 30 000 Euro den Eigenmittelanteil der Stadt Naumburg. Auch das Naumburger Tageblatt berichtet in seiner Ausgabe vom 16. Oktober 2007 ausführlich über die Denkmalsenthüllung mit verschiedenen Fotos von Hans-Dieter Speck.
Zugegeben, aus den veröffentlichten Bildern lässt sich noch nicht viel darüber sagen, ob dies Naumburger Denkmal besser gelungen ist als etwa dasjenige in Röcken ... - aber wichtig und richtig scheint mir zunächst schon allein die Tatsache, dass sich die Naumburger doch immer stärker auf ihren weltberühmten Sohn besinnen. Die Thüringische Landeszeitung brachte am 2. November 2007 einen weiteren Bericht von Kai Agthe Quelle: Internet Thüringische Landeszeitung Der Philosoph und das Mädchen 01.11.2007 Von Kai Agthe
Die Stadt Naumburg ehrt Nietzsche: "Dialog der Neugier" hat der Magdeburger Bildhauer Heinrich Apel seine Skulptur genannt, die den Philosophen und ein Mädchen zeigt. Foto: Agthe Naumburg. (tlz) Pünktlich zum 150. Geburtstag von Friedrich Nietzsche (1844-1900) wurde im Oktober 1994 das Nietzsche-Haus in Naumburg seiner Bestimmung übergeben. Seither informiert das kleine Museum am Weingarten 18 in Wort und Bild über das bewegte Leben dieses faszinierenden Denkers, der hier prägende Kindheitsjahre verbrachte und in den neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts auch als Kranker von seiner Mutter gepflegt wurde. Den diesjährigen 163. Geburtstag des berühmtesten Naumburgers nahm man zum Anlass, auf dem nur wenige Schritte vom Nietzsche-Haus entfernten Holzmarkt ein aus zwei Figuren bestehendes Bronzedenkmal zu enthüllen. Zu sehen ist Friedrich Nietzsche, der auf einem Stuhl sitzt und ein Buch in Händen hält, das ihm auf die Knie gesunken ist. Den Kopf leicht zur Seite gedreht, scheint er über das soeben Gelesene nachzudenken. Neben ihm steht ein Mädchen, das, die Arme keck in die Seite gestemmt, den Denker mit einer Mischung aus Neugier und Skepsis betrachtet. Der sitzende Nietzsche mit den über das Postament gestreckten Beinen scheint die junge Dame nicht wahrzunehmen. Er ist etwa lebensgroß, schlanker als das historische Original und mit einem Mantel bekleidet. Einen "Dialog der Neugier" hat der Bildhauer Heinrich Apel aus Magdeburg seine Skulptur genannt. Der Künstler ist in Naumburg seit vielen Jahren präsent: Schon in den 70er und 80er Jahren hat er zwei bronzene Handläufe für den Ostchor des Domes kreiert, die wegen ihres Humors die Besucher erfreuen. Vor zwei Jahren folgte eine Bronzetür, die Jakobsleiter darstellend, für das Domschatzgewölbe. Finanziert wurde das Denkmal zu Friedrich Nietzsche vom Bund, dem Land und der Broche-Stiftung. Letztere übernahm den Anteil der Stadt von dreißigtausend Euro. Curt Becker, Ex-Oberbürgermeister und Justizminister Sachsen-Anhalts a. D., hatte das Projekt in den letzten Jahren forciert. In den Worten, die er zur Enthüllung sprach, gab Becker seiner Hoffnung Ausdruck, dass in naher Zukunft auch das seit 2001 in Planung begriffene Dokumentationszentrum neben dem Nietzsche-Haus realisiert werden möge, um hier auch Nietzsche-Forschung zu etablieren. Ein erster gelungener Versuch, Nietzsche nach 1989/90 skulptural zu würdigen, stammt von Klaus Friedrich Messerschmidt. Der in Halle lebende Künstler schuf für den Kirchhof in Röcken, Nietzsches Geburtsort, im Jahre 2000 eine unkonventionelle und ergreifende Figurengruppe. Nietzsche und Mutter, die vor der reproduzierten Grabplatte des Denkers stehen, sind dort zu sehen. Durch beide verläuft ein Riss. An den Längsseiten sieht man noch zwei Nietzsches, und zwar nackt, nur mit Sonnenbrille und Bowler ausstaffiert, den sie sich vors Geschlecht halten. Messerschmidts Grundidee war ein Traum Nietzsches, mitgeteilt in einem der letzten Briefe, die er vor Ausbruch seiner geistigen Umnachtung in Turin schrieb. In dem heißt es, er, Nietzsche, sei zweimal bei seiner eigenen Beerdigung zugegen gewesen. Für Messerschmidts und Apels wundervolle Arbeiten gilt: Beide Denkmale überzeugen durch ihre menschlich-allzumenschliche Dimension. In Röcken steht, in Naumburg sitzt kein Übermensch, kein personifizierter Wille zur Macht. Im Gegenteil, es herrscht maßvolle Würde. Dass die Naumburger ihren großen Mitbürger bereits fest in ihr Herz geschlossen haben, mag der gelungene Schnappschuss von Hans-Dieter Speck aus der Mitteldeutschen Zeitung vom 17.11.2008 zeigen; wie sich diese "Umarmung" aber mit der von Kai Agthe angesprochenen "maßvollen Würde" verträgt, ist sicher eine andere Frage. Ausstellung 2008 im Nietzsche-Haus: Unter dem Titel "Ohne Peitsche und lähmende Strippen berichtete die Mitteldeutsche Zeitung/Naumburger Tagblatt von der Eröffnung dieser Ausstellung, die Dr. Jens Fietje Dwars als Kurator betreut. Gezeigt werden unter vielem anderen eine 70 Jahre alte Zarathustra-Darstellung von Georg Kolbe, ein Fries des Künstlers Dieter Weidenbach sowie Prachtausgaben des "Zarathustra". Dazu gibt es Informationen zu den Frauen in Nietzsches Leben. Auch die "Zarathustra-Rede" von Thomas Mann von 1947 (Zitate dazu auf dieser Website) kann abgehört werden. Die Austellung in Naumburg ist geöffnet vom 6. April bis zum 31. Oktober 2008, weitere Hinweise finden Sie auf der entsprechenden Website des Naumburger Nietzsches-Hauses. Kai Agthe, der Kurator des Nietzsche-Hauses, geht in einem ausführlichen Artikel der Thüringer Landeszeitung vom 09.05.2008
(Quelle: TLZ.de vom 12.05.2008)
auf diese Ausstellung sowie auf verschiedene Aspekte von "Nietzsche in Naumburg", die auch hier angesprochen werden, ein.
Anlass ist ihm der Bezug des Hauses Weingarten 18 durch die Familie Nietzsche vor genau 150 Jahren - unter dem Titel
"Prophet, Peitsche und Projekt: Naumburgs Nietzsche-Haus" schreibt er: Den gesamten Artikel finden Sie unter dem bei der TLZ im Internet (s. oben). Über die Veranstaltung zum Ende dieser Ausstellung berichtet Hans Dieter Speck am 3.11.2008 in der Mitteldeutschen Zeitung
Sie sind der . Besucher seit dem 19.10.2007.
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