Nietzsches Schwester: Elisabeth
Elisabeth Förster-Nietzsche Eine fatale Emanzipation am Fin-de-siècle Ulrike Ackermann-Hajek (Text) / Helmut Walther (Gestaltung) Zuletzt in einer Ausstellung als "unheilige Elisabeth" gewürdigt, ist uns die Gestalt und Person Elisabeth Förster-Nietzsches, geb. Nietzsche, verwitwete Förster, als sehr ambivalente Persönlichkeit überliefert, als Fluch und Segen der Nietzsche-Forschung, und ebenso als Segen und Fluch im Leben ihres Bruders. Wer war diese Frau und welche Bedingungen kamen zusammen, um jeweils Segen in Fluch umkippen zu lassen? Kurzbiografie Fatal, abgeleitet von "fatum", Schicksal, ein Lieblingsbegriff Nietzsches (Amor fati – bis hin zu "aus jenem Kothe noch Gold machen ..."(1)), bietet sich als Überschrift an für dieses Frauenschicksal der Gründerzeit, das hier in seinem Werden und Wirken dargestellt werden soll. Elisabeth Förster-Nietzsche wird als Elisabeth Therese Alexandra Nietzsche am 10.7.1846 in Röcken als Tochter des Pastors Carl Ludwig Nietzsche und seiner Frau Franziska als zweites Kind der Familie geboren. 1849 stirbt der Vater und die Familie zieht aus dem Pfarrhaus von Röcken nach Naumburg um, samt Mutter und den Schwestern des Vaters. Wie aus dieser Kurzbiographie zu ersehen, führte Elisabeth Förster Nietzsche ein arbeitsames und erfolgreiches Leben. Sie hatte Kontakt zu bedeutenden Männern ihrer Zeit, war selbstbestimmt und bestimmte ihrerseits das Leben anderer – kurz: Sie könnte eigentlich ein leuchtendes Beispiel für eine emanzipierte, bedeutende Frau sein. Doch in der Geistesgeschichte wird sie eher als "Schattenwesen" geführt, das ebenso viel Schaden wie Nutzen gestiftet hat. Welche Faktoren führten dazu? Die Stationen Von Begabung und Vorbild her war Elisabeth Förster-Nietzsche darauf aus, selbst ihrem Leben Bedeutung zu verleihen und nicht den traditionell vorgegebenen Weg des 19. Jahrhunderts zu gehen, nämlich über eine Heirat sich eine Stellung zu verschaffen, die Einfluss- und Gestaltungsmöglichkeiten bot. Welche Vorstellungen im Schwange waren und welche Fallen einem weiblichen Wesen sich in den Weg stellten, hat sie selbst – nolens volens – in ihrer Novelle "Nora" geschildert. Da sich für sie kein Mann wie Georg, der Held ihrer Geschichte, fand, der im Übrigen sehr der gesellschaftlichen Situation Nietzsches nachgebildet ist, wollte sie – ganz im Schopenhauerschen Sinne – sich ihren Weg selbst suchen. Ein Ausweg bot sich darin, dem Bruder und seinem Fortkommen ihre Existenz zu "weihen" (ein Modell, das bis weit ins 20. Jahrhundert hinein bei katholischen Priestern zu beobachten war, deren Schwestern den Pfarrershaushalt führten – oder auch als Modell "Frau Doktor"). Dadurch wurde erreicht, dass der studierte Bruder wohl versorgt war, und der Glanz des Aufstiegs auf die ganze Familie und besonders auf die beteiligte Schwester fiel. Eine solche Rollenaufteilung bot für entsprechend begabte Frauen die Möglichkeit zu einem Leben außerhalb der traditionellen Familiengrenzen, mit Einsatz des haushälterischen und organisatorischen, eventuell auch musikalischen Potenzials, das sonst hinter "Familienmauern" verschwunden wäre. Wichtigste Voraussetzung für das Selbstbild und die Rechtfertigung dieses Verzichts und Ausscherens aber war, dass der Bruder in Organisationen und Zusammenhängen eine Rolle spielte, die auch die Schwester für wichtig und richtig hielt, und die eine positive Repräsentation nach außen ermöglichten, unabhängig vom traditionellen Frauenbild. Friedrichs Lama Dieser Weg ließ sich anfangs für die Nietzsche-Geschwister gut an und schien gangbar: Kurz nachdem Friedrich zum jüngsten Professor seiner Zeit in Basel berufen worden war, und einen eigenen Hausstand gründen wollte, zog Elisabeth mit ihm, besorgte seinen Haushalt und half ihm "auf den Stoppelfeldern der Philologie".(2) Ihr Einsatz für und bei ihrem Bruder war auch für die Mutter ein akzeptabler Grund, die Verheiratung nicht mehr so dringlich zu machen. Da Nietzsche häufig krank war und schon immer sehr kurzsichtig, war sie als Krankenpflegerin und Vorleserin noch mehrfach gefordert. Nietzsches Freundschaft zu Overbeck und Wagner brachte auch Elisabeth in Kontakt mit bedeutenden Männern ihrer Zeit. Zu den Wagners baute sie schließlich ein eigenes, durch Kinderhüten und "Frauenfreundschaft" von Friedrich unabhängiges Verhältnis auf. Bis 1876 sah für Elisabeth eigentlich alles ganz gut aus: Elisabeth hatte eine bedeutungsvolle Aufgabe, weil sie ihrem begabten Bruder die irdischen Unannehmlichkeiten vom Halse hielt, sie war ins geistig-gesellschaftliche Leben ihres Bruders miteinbezogen (Konzerte, Vorträge, Besuche) und ihre Mutter akzeptierte diese Lebensform und drängte nicht mehr auf Heirat. Die Geschwister schienen auf einer Linie, Schopenhauer’sch jeder auf seinem Weg und Wagner zur Erhebung. Doch dann kamen die ersten Festspiele (s.a. Bayreuth 1876): Nietzsche bekam vor Augen geführt, welche Realität sich aus der Zukunftsmusik seines musikalischen Übervaters Wagner ergab – und er konnte sie nicht ertragen(3). Auch Schopenhauer ließ er – eigentlich schon mit "Schopenhauer als Erzieher" (s.a. "Nietzsche als Erzieher") – hinter sich und wurde zu dessen "wahrem Schüler", indem er sich vom Jünger zum "Darüberhinausgeher" entwickelte. Nach außen hin wurde die Entwicklung weg von Wagner zum einen durch Nietzsches Krankheiten "im unpassendsten Moment" und durch seine Schrift "Menschliches, Allzumenschliches" deutlich, die 1876/77 in Sorrent entstand. Diese Schrift war der eigentliche Grund für das Zerwürfnis mit Wagner, sie war eine Abkehr von Schopenhauer’schen Grundtendenzen, hin zu einem positivistischen, realistischen Blick auf den Menschen – sie war für Elisabeth eine Katastrophe. Die gemeinsame Basis der Geschwister begann zu entschwinden, und Friedrich setzte die Verbindung zu einem "bedeutenden Mann" aufs Spiel. Elisabeth behalf sich so, dass sie ihr Nietzschebild spaltete, in Herzensfritz und böser Professor. Außerdem stellte sie so "böse Schriften" gerne in einen Zusammenhang mit der Krankheit ihres Bruders. Trotzdem begann sie zu reagieren. Sie schaute sich nach Alternativen um, versuchte noch eine Zeit lang, ihren Bruder auf den "rechten Weg" zu bringen, und lernte bei den Festspielen Bernhard Förster kennen, mit dem sie einen Briefwechsel begann.
Bald darauf kam der zweite Schlag gegen ihren Lebensentwurf: Friedrich Nietzsche schied krankheitshalber 1879 aus dem Universitätsdienst in Basel aus. Nun war ihr Plan, sich "nützlich zu machen" und dafür Anerkennung und Bedeutung zu gewinnen, in Bezug auf ihren Bruder gescheitert. Der Basler Haushalt wurde aufgelöst und sie musste wieder zurück nach Naumburg, wo sie mit der Mutter zusammen ein Haus kaufte, in dem das Hausmädchen Alwine weiterhin den Haushalt führte.
Diese Änderung der Lebensumstände ging nicht ohne Kampf vonstatten, welchen Elisabeth vor allem mittels Klage- und Beschwerdebriefen über ihren Bruder führte.(4) Dadurch entfremdete sie sich dem Bruder aber immer mehr, so dass er sie zeitweise so weit wie möglich von sich entfernt wissen wollte. Sie gingen sich möglichst aus dem Weg und 1881 verbot Friedrich ihr, ihn während seines Sommeraufenthaltes in Sils-Maria zu besuchen. Dies hatte sicher auch mit Elisabeths Aktivitäten in Naumburg zu tun: Sie begann ihre Novelle "Nora" zu schreiben, hatte den Vorsitz des örtlichen Wagnervereins inne und näherte sich immer mehr Bernhard Förster an, dem sie bald bei der Organisation von antisemitischen Kampagnen half. Elisabeth brachte ihr Organisationstalent z.B. in eine Unterschriftenaktion ein, die eine Petition für den Zuzugsstopp von Juden, deren Entfernung aus dem Volksschullehrerberuf und ähnliche Sanktionen bei der Regierung vorlageberechtigt machen sollte – insgesamt wurden 267000 Unterschriften gesammelt. Allerdings verweigerte Bismarck 1880 die Annahme dieser Petition – es blieb eine realpolitisch folgenlose Aktion, aber der Schritt des Antisemitismus zur Massenbewegung war getan.(5) Von Nietzsches Ansichten und Denkrichtungen entfernte sie sich dadurch immer mehr. Nietzsche versuchte, sie auf Distanz zu halten.(6) Das endgültige Aus für jeglichen Lebensentwurf gemeinsam mit dem im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte befindlichen Bruder kam 1882. Nachdem Nietzsche im April dieses Jahres in Rom Lou Salomé kennengelernt und mit ihr und Paul Rée erst einige Zeit bei Malwida von Meysenburg verbracht hatte, entstand der Plan der "ménage à trois", als Arbeits- und Lebensgemeinschaft, gleichberechtigt, ohne Besitzansprüche, ohne "Liebeshändel". Um diesen, den damaligen Wertvorstellungen völlig zuwiderlaufenden Plan überhaupt durchführen zu können, waren vielfältige Vorbereitungen aller Beteiligten nötig. So verbrachte Friedrich den Frühsommer in Naumburg, korrigierte mit Hilfe von Elisabeth und einem Schreiber "Die fröhliche Wissenschaft", und verkündete im Juni den "Winterplan" des Studiums zu dritt. Um die "Naumburger Tugend" zu beruhigen lud er Elisabeth ein, sich selbst ein Bild von der jungen Frau zu machen, sowohl bei den Bayreuther Festspielen als auch in Tautenburg, wo er sich mit Lou für den August verabredet hatte – mit Anstandsdame, d.h. mit ihr als Begleitung.
Dieser blauäugige Plan Nietzsches ging gründlich schief. Elisabeth entwickelte schon in Bayreuth eine tiefe, auch aus Eifersucht geborene Abneigung gegen Lou, und beschwerte sich in Gesprächen und Briefen über ihr Benehmen.(7) Sie selbst versuchte bei diesen Festspielen, eine Versöhnung des "Hauses Nietzsche" mit dem Wagner-Umfeld herbeizuführen, erfand ihrem Bruder gegenüber ein "Vieraugen-Gespräch" mit Wagner, das Friedrich aber nicht zur Reise nach Bayreuth bewog, und tat alles, um ihre alte Stellung als wichtige Bezugsperson für beide Seiten, ohne innere Konflikte, wieder herzustellen. Das gelang nicht. In Bezug auf Lou verschärfte sich ihre Ablehnung, als Lou zum allgemeinen Amusement das Luzerner Foto (siehe Link zur Abbildung) herumzeigte. Elisabeth empfand das als Erniedrigung – ihres Bruders und des Hauses Nietzsche. Auch gegenüber Friedrich beschwerte sie sich schon über Lou und stellte sie in einem denkbar schlechten Licht dar. Dennoch kam das Treffen in Tautenburg wie besprochen zustande. Aber schon der Beginn missglückte. Während des Abholens in Jena erzählte Lou Elisabeth vom Vorschlag Nietzsches, mit ihr auch in wilder Ehe leben zu wollen, wenn es anders nicht möglich wäre. Dies hielt Elisabeth für eine Verleumdung und wurde endgültig zur unerbittlichen Feindin Lous. In Tautenburg, wo Friedrich und Lou endlose Gespräche über philosophische und psychologische Fragen führten, dabei auch Neuland beschritten und von "teuflischer" Offenheit waren(8), kam sich Elisabeth völlig abgeschrieben vor. Offiziell ging alles gut. Nach der Abreise Friedrichs und Lous in verschiedene Richtungen blieb sie in Tautenburg zurück und überarbeitete ihre Novelle. Sie fügte die "polnische Ramstein" ein, eine recht unverhüllte Karikatur Lou Salomés. Sowohl in der äußeren Beschreibung als auch in der Wirkung, die dieser "Gefahr aus dem Osten" auf die Männer, speziell auf den Philosophen Georg, zugeschrieben wird, werden Elisabeths Ängste, Vorbehalte und Hasstiraden für den Leser nachvollziehbar.(9) Gleich im September zog Elisabeth Konsequenzen: Sie sprach sich offiziell von ihrem Bruder los und begann ihren intriganten Kampf gegen Lou – und damit auch gegen ihn. Damit stand Elisabeth Nietzsche aber endgültig vor den Trümmern ihres Lebensentwurfs: Den Vorstellungen der Mutter hatte sie sich schon lange entzogen, war mit Friedrich zu Schopenhauer und Wagner "gewechselt", hatte ihre Bedeutung in diesen Kreisen gesehen, und musste nun feststellen, dass ihr Bruder sich ganz anders entwickelt hatte, dass für ihn Wagner und Schopenhauer Durchgangsstationen auf seinem Weg gewesen waren, aber keine Plattformen, auf deren Hintergrund er das Seine präsentieren konnte und wollte. Er wollte und musste weiter, sah Naumburg als natürliche Versorgungsstation, aber ohne Zusammenhang mit seinem geistigen Leben, mit seinen Werken. Und so sah er auch seine Schwester, wenn sie sich wohlverhielt. Wenn sie irgendwelche vermeintlichen Rechte an ihm einklagte, versuchte er sofort, sie sich vom Leibe zu halten. Wenn nun auch noch eine begabte "Schülerin" auftauchte, die sowohl geistig in Gesprächen mithalten konnte, als auch eine junge Frau war, so dass Liebesinteresse sich doch eingestellt haben könnte, blieb für Elisabeth nichts Bedeutungsvolles mehr übrig. Aus diesem Schock der Erkenntnis ihrer Lage heraus begann Elisabeth – nach einer kurzen Trauerphase in Tautenburg – eine rastlose Briefschreibetätigkeit nach allen Seiten. Sie schrieb an Freunde ihres Bruders, an ihre Freundinnen, an die Mutter, an Malwida von Meysenburg. Sie schrieb an Lous Mutter, an Familie Rée, alles mit dem Ziel, Lou aus Mitteleuropa zu entfernen, möglichst zur "persona non grata" erklären zu lassen, sie aus Friedrichs Nähe zu halten. Für sie war dies der Punkt, an dem endgültig Friedrich Nietzsche in zwei Personen zerfiel: In den Herzensfritz der Kinder- und Jugendjahre, den guten Sohn und Bruder, und in den "bösen Professor", der durch das Zusammentreffen mit seiner "personificierten Philosophie" noch ferner, radikaler, fremder geworden war. So weh es auch tat, bei diesem Friedrich Nietzsche war kein Platz für sie. Und damit sie wenigstens den "Herzensfritz" retten konnte, steckte sie ihre ganze Kraft in den Hass, der aus dem Verlust entstanden war, in ihre Kampagne gegen Lou, ohne Rücksicht darauf, dass sie dem lebenden Bruder damit ebenso schweren Schaden zufügte.(10)
Übergang zu den Antipoden Nun musste sie sich also einen neuen Lebensplan zurechtlegen. Mit 36 Jahren war das keine leichte Aufgabe, aber sie hatte ja schon seit den ersten Bayreuther Festspielen und vor allem seit der Antisemitismus-Kampagne 1880 ein weiteres Eisen im Feuer: Bernhard Förster. Dieser hatte sich durch seinen massiven Antisemitismus so viele Schwierigkeiten aufgeladen, dass er schließlich den Schuldienst quittieren musste. Da er alle Schuld dafür den Juden anlastete, konkretisierte sich bei ihm der Plan, in Südamerika ein neues, judenfreies Deutschland zu schaffen: Nueva Germania. Seit 1883 intensivierte Elisabeth die Korrespondenz mit Bernhard Förster. Nachdem sie sich 1883 nochmals mit Friedrich bei Malwida in Rom getroffen hatte, und eine oberflächliche Aussöhnung der Geschwister zustande gekommen war, teilte sie diesem das auch gleich mit. Zum Jahreswechsel 1883/84 sandte sie Förster einen Neujahrsgruß nach Paraguay. Dort war jener unterwegs, um das Land zu erkunden und Grund und Boden für seine Kolonistenpläne zu suchen. In dieser Zeit wechselten beide viele Briefe zwischen Deutschland und Paraguay, die zunehmend auf eine enge Verbindung hinausliefen. In einem Brief vom 15.5.1884 machte Förster ihr einen Heiratsantrag(11), in dem er sie aber bat, gut zu überlegen und keine übereilten Entscheidungen zu treffen. Begeistert von der Aussicht, ein neues Betätigungsfeld zu bekommen, stimmte Elisabeth nicht nur zu, sondern beschleunigte die Heiratspläne noch, so dass sie am 22.5.1885 getraut wurden.(12) Förster bereiste während der Monate vor der Abreise Deutschland und warb für sein Kolonie-Projekt, während "Eli" bei seiner Familie in Naumburg blieb. Sie waren sich einig in ihrer Überzeugung, dass die Auswanderung ein Erfolg sein würde, ohne sich wirklich um die realen Bedingungen zu kümmern. Nach einer ca. einmonatigen Überfahrt kamen die Försters Ende März in Asunciòn an. Sie mussten noch einige Monate in der Hauptstadt ausharren, ehe sie am 5.3.1888 in Nueva Germania Einzug halten konnten. Dabei waren vor allem mangelnde finanzielle Mittel die Hindernisse, die es zu überwinden galt. Elisabeth berichtete ihrer Mutter immer wieder von den Schwierigkeiten und sandte wohl auch an Nietzsche einige Briefe, die er aber nicht alle erhalten hatte. Außerdem antwortete er seiner Schwester in großen Abständen, zum einen, weil er froh war, sie beschäftigt zu wissen, zum anderen weil er dem Abenteuer eher pessimistisch gegenüber stand. Besonders pikiert war er von einem Brief Elisabeths, in dem sie auch ihn bat, Anteilsscheine der Kolonie zu erwerben. Offensichtlich hatte sie im weiten Verwandten- und Freundeskreis großen Erfolg mit dieser Art der Geldbeschaffung, nur Friedrich weigerte sich.(13) Der glanzvolle Einzug in den "Försterhof" wurde jedenfalls von Elisabeth genauestens beschrieben und beruhigte die Mutter so sehr, dass sie eine Abschrift an Friedrich schickte. Allerdings dauerte die Idylle nicht an. Bernhard Förster musste immer wieder zur Regelung von Geldangelegenheiten nach Asunciòn, Eli hielt die Stellung und Hof. Sie versuchte, ein Leben als Salondame zu führen und setzte sich deutlich von den bäuerlichen Kolonistenfamilien ab. So nannte sie Nueva Germania ihr Reich und ein ehemaliger amerikanischer Botschafter nannte sie "Little Queen of Nueva Germania"(14). Dies kam ihrem Geltungsbedürfnis natürlich sehr entgegen. Auch dass sie nun ihren Bruder an Berühmtheit überflügelte, befriedigte sie sehr – auch wenn sie es gönnerhaft anders ausdrückt in ihrem Geburtstagsbrief 1888.(15)
Im Jahr 1889 häufen sich die Schwierigkeiten. Förster musste immer wieder verreisen, um den Ruin abzuwenden, das entbehrungsreiche Leben war nichts für Eli Förster, und Anfang 1889 erschien in Deutschland ein Bericht eines ehemaligen Kolonisten, der die Machenschaften und Fehlplanungen der Försters aufdeckte. Dadurch wurden noch mehr Auswanderungswillige abgeschreckt, und Förster konnte die Zusagen an seine Kreditgeber gar nicht mehr einhalten. Elisabeth hatte ihrerseits vom Zusammenbruch ihres Bruders erfahren und machte sich nun Vorwürfe, ihn im Stich gelassen zu haben. Im Mai 1889 hielt sich Bernhard Förster wieder in Asunciòn auf, um eine Lösung für das drohende Debakel der Kolonie zu finden. Während er seiner Frau mitteilte, sie solle "mit Geduld" warten, spitzte sich die Lage so zu, dass er am 2.6.1889 in einem Hotelzimmer in Asunciòn starb – an Herzversagen, wie auf dem Totenschein steht. Dass dieses durch Strychnin verursacht worden wäre, wie einige Berichte lauteten, wurde von seiner Witwe immer energisch bestritten. In ihrer Familie hatte es keinen Selbstmord zu geben – punctum. Wie sie schon im Brief an ihre Mutter am 2.7.1889 mitteilte, wurde Nueva Germania nun von einem englischen Konsortium aufgekauft und einer ihrer Getreuen zum Verwalter bestimmt. So verlor sie ihren Einfluss auf die Kolonie nicht ganz. Im Sommer 1889 und im Jahre 1890 veröffentlichte sie einige Schriften in Kolonial-Zeitungen, den Bayreuther Blättern u.ä., in denen sie die Idyllisierung der Kolonie fortsetzte, ihren Mann zu rehabilitieren versuchte, und die mittlerweile gegründete Partei der Antisemiten ins Boot holen wollte, um damit ihrer "Verpflichtung" für die judenfreie Kolonie nachzukommen. Dieses Werben für die Kolonie war allerdings Täuschung der Leser. Sie wusste, wie es in der Kolonie (nicht) lief – aber sie warb weiter. Kurz vor Weihnachten 1890 traf Elisabeth in Naumburg ein, von der Mutter gern gesehen in der Hoffnung, sie erhielte Unterstützung bei der Pflege Friedrichs. Aber sie kam noch als Kolonialherrin, agitierte für die Kolonie, sammelte für eine Kirche und gewann sogar einen evangelischen Pfarrer für Nueva Germania. Im August 1892 kehrte sie noch einmal in die Kolonie zurück. Nach harscher und sachlich fundierter Kritik in den Kolonial-Nachrichten sah sie ihre Stellung gefährdet. Vor allem als ein – ehemals treuer – Siedler in der Kolonialzeitung einen Artikel veröffentlichte, der mit den Worten endete: "Soll in Neu-Germanien etwas Durchgreifendes geschehen, so ist eine Beseitigung von Frau Dr. Förster die erste Bedingung."(16) Sie war in der Kolonie im Laufe des Jahres 1893 zur persona non grata geworden. Im Sommer wickelte sie den Verkauf des Försterhofes ab, nahm ihr Geld und wurde durch ein Telegramm ihrer Mutter zurückgerufen – ein vorher besprochener Ausweg. Auf der Überfahrt von Paraguay nach Deutschland reifte in ihr der Plan, nun als "Doppelwitwe" beide Nachlässe zu verwalten. Als eine der ersten Amtshandlungen ließ sie sich 1893 ihren neuen Doppelnamen gerichtlich bestätigen: Elisabeth Förster-Nietzsche. 1894 veröffentlichte sie einen letzten Abschiedsbrief an die Kolonisten in der Kolonialzeitung, dann war das Kapitel "Kolonie" für sie endgültig beendet. Friedrich-Nietzsche-Gedenk-Arbeit Nach ihrer endgültigen Rückkehr aus Paraguay stürzte sich Elisabeth mit Vehemenz in ihre neue/alte Aufgabe, der "Unterstützung des Bruders", wobei sich zwei wesentliche Bedingungen geändert hatten:
Der Plan eines Archivs, bzw. einer zentralen Nietzsche-Stätte war schon auf dem Rückweg von Paraguay in ihr gereift. Wie Wagner in Bayreuth, so sollte Nietzsche in oder bei Naumburg einen "Wallfahrtsort" bekommen. Elisabeth begann daher sofort mit einer auf 3 Bände angelegten Biografie, deren 1. Band 1895 erschien. Das von ihr gewählte Motto: Die Liebe hat dieses Buch geschrieben... Dieses sofortige Suchen der Öffentlichkeit hatte nachvollziehbare Gründe: Zum einen wollte sie das Heft der Nachlassverwaltung in die Hand bekommen, zum anderen wollte sie nach und nach die Deutungshoheit über Nietzsches Werk und Nachlass gewinnen. Und da war Eile geboten, denn 1894 hatte Lou Andreas-Salomé eine Werkbiographie Nietzsches herausgebracht, "Friedrich Nietzsche in seinen Werken". Damit wurde der Denker Nietzsche, der Psychologe, aber auch Nietzsche als Freund ausgerechnet von Elisabeths "bester Feindin" der literarischen Welt vorgestellt – übrigens mit einem bis heute lesenswerten und wichtigen Buch (s.a. die Aussagen Lous in diesem Zusammenhang!) –, und zwar nicht der "Herzensfritz", wie es ihr vorschwebte, sondern der "böse Professor". Den galt es loszuwerden. So schlug Elisabeths Nietzsche Biografie einen ganz anderen, familiären, aber auch verehrenden Ton an. Ernsthafte Auseinandersetzung mit seinen Gedanken war nicht das Ziel, sondern Installation eines Verehrungsobjektes, eines Kultobjektes. So kommentierten Nietzsches Freunde den ersten Band über Kindheit und Jugendjahre, wie Overbeck: "Nietzsche, von einer Köchin beschrieben" oder Rosa Mayreder: "einen großen ... Geist in Familien-Gerstenschleim ein(ge)kocht".(17) Im Kampf um die alleinige Nachlassverwaltung und -verfügung war ihr nahezu jedes Mittel recht. Sie bekämpfte und diffamierte ihre Mutter, die immer noch die Hauptlast der Pflege Nietzsches trug, brachte die Großmutter Erdmuthe ins Spiel und sprach ihrer Mutter jegliches Recht an Nietzsche ab. Franziska Nietzsche begann sich zu wehren und so entstand bei Overbecks in Basel eine Grundlage objektiver Nietzsche-Forschung, auf der Basis von Franziskas Aussagen und Materialien. Nach zwei Jahren war es soweit: Das Unternehmen Nietzsche-Archiv, die Nietzsche-Kultstätte, konnte beginnen. Elisabeth zog nach Weimar um, die Mutter wurde ausbezahlt und Elisabeth hatte alleine die Verwertungsrechte an Nietzsches Nachlass inne. Die Arbeit konnte losgehen. Eines ihrer ersten Anliegen war es, Nietzsches Briefe in die Hand zu bekommen. Darum wurde gebeten, diese wurden gekauft, vor Gericht erstritten – und wenn alles nichts half, und der Inhalt ihrem Bild zuwider lief, dann wurde die "Nicht so gemeint"-Strategie eingesetzt. Auch im Erdichten von Gesprächen unter vier Augen, bei denen wesentliche Aussagen relativiert wurden, erlangte sie eine gewisse Meisterschaft.(18) Ihre Arbeit im Archiv war jedenfalls von Anfang an so selbstherrlich und unwissenschaftlich, dass selbst ergebene Mitarbeiter, wie Koegel, irgendwann zu Hindernissen wurden, oder wissenschaftlich reputierte, wie Rudolf Steiner, sich weigerten, mitzuarbeiten. So hatte das Archiv bis 1897 keinen Leiter. 1897 kam Elisabeth ihrem Ziel vom an Wagner orientierten Kultstatus für Nietzsche ein wesentliches Stück näher. Meta von Salis, die Nietzsche des öfteren in der Schweiz getroffen hatte und ihm zugetan war - was im übrigen auf Gegenseitigkeit beruhte, wie der nachfolgend abgebildete an sie gerichtete Wahnzettel von Anfang 1889 beweist -, kaufte ein repräsentatives Haus in Weimar, die Mutter verstarb, und der ganze Hausstand, schließlich auch der kranke Nietzsche, wurde im Sommer nach Weimar gebracht.
Nun war sie wirklich Herrin und Hüterin ihres Bruders und seiner Schätze, sprich Schriften. Sie lud zu Gesellschaften und zeigte ihren kranken Bruder als Sensation, sie inszenierte das Stück "Genie und Wahnsinn" und versuchte Nietzsche als Guru aufzubauen.
Als Friedrich Nietzsche im August 1900 starb, verhinderte sie eine Obduktion und versuchte, ihn in Weimar im Garten beisetzen zu lassen – wie Wagner in Wahnfried –, aber das wurde nicht genehmigt. Nietzsche wurde in Röcken im Familiengrab beerdigt. Somit zerschlug sich die Gelegenheit, aus Weimar und der Villa Silberblick eine Pilgerstätte zu machen. Lesen Sie dazu auch den Text über die Trauerfeier im Nietzsche-Archiv zu Weimar am 27. Aufgust 1900. In anderer Hinsicht begann aber durchaus die Installation eines Kultes, die religiöse Überhöhung Nietzsches. Nietzsche "war Kult", und seine Schwester war die Hohepriesterin(19). Damit nichts und niemand, vor allem nicht Nietzsche in seinen Werken, dieser Tendenz entgegenstehen könnte, wurde im Archiv fleißig gearbeitet. Köselitz wurde wieder ins Archiv aufgenommen, da er der einzige war, der Nietzsches Handschrift, vor allem die der letzten Jahre, lesen konnte. So bekam man Zugang zu den Notizen und Tagebucheinträgen, zu den Entwürfen und Überlegungen aus dem Nachlass. Um der Gemeinde immer wieder Veröffentlichungen vorsetzen zu können, und damit diese der herrschenden Lesart entsprachen, wurde das Archiv nebenbei zur Fälscherwerkstatt.(20) Passagen wurden gekürzt, Briefe erfunden oder verloren, und dann wurde das posthume Hauptwerk angekündigt: "Der Wille zur Macht" (1901). Dieses Werk, das nur als vager Plan in Nietzsches Aufzeichnungen herumspukte und in einigen Passagen ausgearbeitet war, stellte Elisabeth Förster-Nietzsche mit Hilfe von Köselitz zusammen, veränderte und glättete Ausgearbeitetes in ihrem Sinne und erfand ganze Passagen neu. Nietzsche wurde positiv und widerspruchsfrei. Die Veröffentlichung war ein Erfolg, schon 5 Jahre später erschien eine zweibändige Taschenbuchausgabe davon. Knapp 30 Jahre später wird bei einem Gerichtsstreit amtlich festgestellt, dass "Der Wille zur Macht" eine weithin selbstständige Arbeit Elisabeth Förster-Nietzsches sei. Trotzdem behielt das Buch bis nach dem 2. Weltkrieg seine Stellung im Kanon von Nietzsches Werken.
Köselitz’ Mitarbeit war für EFN doppelt wertvoll: Zum einen ermöglichte dieser erst die Herausgabe des Nachlasses und die Herstellung des "Willen zur Macht", zum anderen bildete er für sie die Informationsquelle für den 3. Band ihrer Biographie, der von einem Zeitraum handelte, in dem die Geschwister kaum Kontakt zueinander hatten. 1904 wurde der 3. Band der Biographie veröffentlicht, der wieder vom Publikum wohlwollend aufgenommen wurde.
Auch an der "Kultstätte" tat sich was: Die Villa Silberblick wurde von van de Velde umgebaut. In Weimar entwickelte sich ein Zentrum für moderne Kunst und Kunsthandwerk, unterstützt und vorangetrieben von Harry Graf Kessler, van de Velde und Elisabeth-Förster-Nietzsche. Die moderne Kunst konnte aber nicht über den etwas hausbackenen Stil und die Beschränkungen der ehemaligen "Naumburger Tugend" hinwegtäuschen. Die Samstags-Tees, zu denen EFN regelmäßig lud, waren wohl ein Ort geistiger Höhenflüge mancher, aber auch Versammlungen reiner provinzieller Gemütlichkeit. Die Diskrepanz von Anspruch und Wirklichkeit wird im folgenden Spottgedicht von Alfred Kerr deutlich:
Elisabeth Förster-Nietzsches Stellung als "Hohepriesterin" des Nietzscheanismus war auch den von ihr zwischen 1900 und 1910 herausgegebenen Briefbänden zu verdanken. Damit festigte sie ihre Stellung, indem sie alles nur so veröffentlichte, dass es auf sie als Vertraute hinauslief. Briefe aus der Zwist-Zeit wurden entweder verloren oder verändert, besonders mit dem Prinzip der "Urabschrift". Dadurch blieb ein Brief, dessen Existenz und Datum bekannt waren, erhalten, aber nur in der von ihr vom Original gefertigten Abschrift – eben der Urabschrift. Vergleiche waren danach nicht mehr möglich, die Deutungshoheit des Archivs gewahrt. Einen Höhepunkt der nahezu religiösen Nietzsche-Verehrung bildete die Zeit um den 1. Weltkrieg. So war zu Beginn des 1. Weltkriegs "Also sprach Zarathustra" neben der Bibel das häufigste Buch im Landser-Gepäck. Nietzsche wurde "Kriegsphilosoph", die Hohenzollern-Kritik, die Deutsche-Reich-Feindlichkeit wurde weit in den Hintergrund gerückt oder unterdrückt. Nietzsches "Deutschwerdung" hatte begonnen. Allerdings meldeten sich im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts auch zunehmend kritische Stimmen, die die Machenschaften des Archivs anprangerten, wie der Verleger Naumann, Rudolf Steiner oder Ernst Horneffer. Trotzdem konnte sich Elisabeth Förster-Nietzsche bis 1908 als Leiterin des Archivs halten, dann wurde dieses der "Nietzsche-Stiftung" unterstellt und sie offiziell in den Ruhestand geschickt. De facto blieb sie aber noch lange Jahre die letzte Entscheidungsinstanz im Archiv.(22) Trotzdem erntete Elisabeth Anfang der 20er Jahre offizielle Lorbeeren für ihre Arbeit. An ihrem 75. Geburtstag (1921) erhielt sie als erste Frau die Ehrendoktorwürde der Universität Jena und 1922 wurde sie letztmalig von deutschen Professoren für den Literatur-Nobelpreis vorgeschlagen. Die Zäsur des 1. Weltkriegs hinterließ auch im Archiv tiefe Spuren. Als nach 1918 erneut eine Erfolgswelle des Zarathustra einsetzte, wurde diese von Frau Förster-Nietzsche skeptisch beobachtet. Schließlich wollte sie nicht, dass sich "die Falschen" auf Nietzsche beriefen. So begann nach der "Kult"-ivierung Nietzsches nun seine Politisierung. Nietzsches Kosmopolitismus wurde zunehmend weggedrückt. So bröckelte auch in Weimar die Verbindung zu Harry Graf Kessler, der durch die Kriegsereignisse zum "roten Grafen" geworden war, und damit zu Elisabeths Gegnern "überlief". Bald darauf wurde Oswald Spengler in den Vorstand der Stiftung gehievt, als Gegengewicht zu Kessler. Ab 1920 war Elisabeth Förster-Nietzsche Mitglied der nationalen Volkspartei und machte aus ihrer Sympathie für rechte Politik keinen Hehl. Mussolini ist ihr "der herrlichste Jünger Zarathustras"(23), der Ludendorff-Putsch wurde begrüßt, Nietzsche-Worte im Sinne Spenglers herausgegeben (1922). Auch Thomas Mann stand dem Nietzsche-Archiv nahe und gab "Ariadne", das Nietzsche-Jahrbuch, mit heraus; lesen Sie seine Rede, gehalten zur Feier des 80. Geburtstages Friedrich Nietzsches am 15. Oktober 1924.
Ab den 20er Jahren hatte das Archiv zunehmend mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen, und das Auslaufen der alleinigen Verwertungsrechte von Friedrich Nietzsches Schriften, das 1930 bevorstand, drohte als Damoklesschwert. Beim Rechtsstreit um Nietzsches Nachlass gewinnt keine der Parteien: Elisabeths Anspruch auf die Verwertungsrechte wird nicht verlängert, ihr wird aber auch nicht die Verfügung über den Nachlass entzogen. So ging es weiter, wie es sich in den 20er Jahren angedeutet hatte. Seit 1923 wurde das Archiv von den Vettern Oehler verwaltet, mit Max Oehler als Elisabeth Förster-Nietzsches engstem Mitarbeiter. In der Stiftung hat Spengler das Sagen, der Rechtsrutsch ist nicht zu übersehen.
1931 springt der deutsche Staat finanziell ein, setzt für Elisabeth einen Ehrensold aus, öffnet das Archiv aber für die Erstellung einer historisch-kritischen Ausgabe. Elisabeth ist als Herrin des Archivs entmachtet, steht aber unter dem Schutz einflussreicher Freunde. Denn die neuen Herren in Deutschland arbeiten an der "endgültigen" Deutung Nietzsches als "Blut- und Boden"-Philosoph. So hielt sich der Nazi-Partei-Philosoph Alfred Baeumler 1931 zu einem längeren Studienaufenthalt im Archiv auf. 1932 notierte Kessler: "Alle im Institut sind Nazi"(24), wobei sich die Hausherrin mehr von der Begeisterung ihrer Umgebung anstecken ließ, denn die 86-järige Dame hätte wohl Hindenburg bevorzugt. 1933, anlässlich Wagners 50. Todestag, schenkt sie dennoch Hitler den Degenstock Nietzsches, was als Symbol nicht zu unterschätzen ist. Das Archiv wurde zu einem "Zentrum nationalsozialistischer Weltanschauung" erklärt und bekam fortan Unterstützung aus Hitlers Privatschatulle. Was sich in Nietzsches Schriften an Anti-Antisemitismus und Kritik der Massenkultur findet, wurde übersehen, weggedrückt. Das Ausschlachten der Texte in die Herrenmenschen-Richtung nahm seinen Lauf. Der "Führer" zu Besuch im Nietzsche-Archiv Dass Elisabeth Förster-Nietzsche auch in hohem Alter durchaus noch mit den Mitteln ihrer jeweiligen Zeit zu kämpfen verstand, bewies sie mit ihrem letzten Coup. 1935 veröffentlichte sie ihr letztes Buch: "Nietzsche und die Frauen seiner Zeit". Darin behauptete sie, Lou Andreas-Salomé sei Jüdin. Es hätte ja funktionieren können und der verhassten Feindin nach 50 Jahren doch noch ernster Schaden zugefügt werden können... Am 8.11.1935 war das arbeitsreiche und wirkungsreiche Leben Elisabeth Förster-Nietzsches zu Ende. Ihr Tod war dem Regime Anlass, durch ein Staatsbegräbnis unter Teilnahme Hitlers samt Massenaufmarsch und Aufbahrung im Archiv die enge Verbundenheit zwischen Nationalsozialismus und Nietzsches Philosophie herauszustellen ... Karl Schlechta begann bald danach mit der kritischen Gesamtausgabe von Nietzsches Werken. Das Archiv distanzierte sich von den Machenschaften von Nietzsches Schwester, und so bekam Schlechta auch die Briefe Lou Andreas-Salomés – echte Quellenarbeit am Werk Friedrich Nietzsches nahm ihren Anfang.
Fazit Was bleibt nun für uns Nachgeborene von Elisabeth Förster-Nietzsche, welche Wirkung ihres "Fatums" ist für uns noch wichtig? Dankenswert war die Idee eines Archivs, in dem an einem Ort alle Schriften Friedrich Nietzsches gesammelt, archiviert und für die Nachwelt aufbewahrt werden sollten. Auch die Geschicklichkeit und das Organisationstalent, mit denen der Idee die Tat folgte, sind bewundernswert. Allerdings ist dies genau der Punkt, an dem die Ablehnung ansetzen muss: Die Manipulation der Schriften und des Nietzsche-Bildes für Generationen war die negative Wirkung ihres Werkes. Mit der Zeit konnten die Spuren dieser Eingriffe weitgehend aufgedeckt werden. Dank Schlechta, Colli, Montinari und anderen sind Nietzsches Schriften wieder jedem Interessierten in korrekter Fassung zugänglich, in all ihren Facetten, Widersprüchlichkeiten und Tiefen laden sie zum eigenen Nachdenken ein. Das Fatum der Elisabeth Förster-Nietzsche hat sich letztendlich ohne fatale Folgen für ihren Bruder und dessen Werk erfüllt. Der Segen für Nietzsches Werk kam aus dem Arbeitseifer, dem Organisationstalent und dem Glauben an die Fähigkeiten des großen Bruders, der Fluch aus der Engstirnigkeit, dem Geltungsbedürfnis und den persönlichen Hassmotiven der "benachteiligten" Schwester. So sehen wir vor uns ein arbeitsreiches, in seiner Zeit bedeutendes Leben, das aber von zu kleinen Motiven getragen war, um wirklich groß genannt zu werden.
Literaturverzeichnis Dirk Schaefer: Im Namen Nietzsches, Elisabeth Förster-Nietzsche und Lou Andres-Salomè, Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt a.M. 2001 Carol Diethe: Nietzsches Schwester und der Wille zur Macht, Biografie der Elisabeth Förster-Nietzsche, Europa Verlag Hamburg Wien 2001 Friedrich Nietzsche Werke in 5 Bänden, Band IV, Hrsg. Von Karl Schlechta, Ullstein Verlag Frankfurt – Berlin – Wien 1979 Friedrich Nietzsche – Franz und Ida Overbeck – Briefwechsel, Hrsg. Katrin Meyer und Barbara von Reibnitz, Verlag J.B. Metzler, Stuttgart – Weimar 2000 Friedrich Nietzsche: Werke und Briefe: 1885, S. 10. Digitale Bibliothek Band 31: Nietzsche, (vgl. Nietzsche-W ) (c) C. Hanser Verlag Curt Paul Janz: Biographie III. Digitale Bibliothek Band 31: Nietzsche (vgl. Janz-Nietzsche Bd. 2, (c) C. Hanser Verlag] Anmerkungen: (1) F. Nietzsche, Briefwechsel Franz und Ida Overbeck, S. 189: 25.12.1882 "Wenn ich nicht das Alchemisten-Kunststück erfinde, auch aus diesem – Kothe Gold zu machen, so bin ich verloren. – Ich habe da die allerschönste Gelegenheit zu beweisen, daß mir ‚alle Erlebnisse nützlich, alle Tage heilig und alle Menschen göttlich’ sind!!!!" (2) "Er (F. Nietzsche) spannt seine Schwester für die philologische Fisselarbeit eines Registers ein und bescheinigt ihr per Widmung, sie sei seine ‚Mitarbeiterin auf den Stoppelfeldern der Philologie’". (D. Schaefer, Im Namen Nietzsches, S. 20). (3) "Jene metaphysische Vernebelung alles Wahren und Einfachen, der Kampf mit der Vernunft gegen die Vernunft, welcher in allem und jedem ein Wunder und Unding sehen will, – dazu eine ganz entsprechende Barockkunst der Überspannung und der verherrlichten Maßlosigkeit – ich meine die Kunst Wagners –, dies beides war es, was mich endlich krank und kränker machte und mich fast meinem guten Temperamente und meiner Begabung entfremdet hätte... (4) "Wenn es so weitergehe, klagt sie im Herbst 1877 einer Freundin, werde Fritz zwangsläufig in der Irrenanstalt landen. Ihr Bruder muß unter dem schlechten Einfluß Rées stehen. Spricht er nicht selbst von seinem ‚Réealismus’?" D. Schaefer, Im Namen Nietzsches, S. 24). (5) Dirk Schaefer, Im Namen Nietzsches, S. 27. (6) "In betreff des Sommers ist alles noch im Unsichersten. Ich schweige hier fort und fort. In betreff meiner Schwester bin ich ganz entschlossen, sie außerhalb zu lassen; sie könnte nur verwirren (und sich selber vorerst)." [Friedrich Nietzsche: Werke und Briefe: 1882, S. 12. Digitale Bibliothek Band 31, Nietzsche, S. 10118 (vgl. Nietzsche-W Bd. 3, S. 1181) (c) C. Hanser Verlag] 5.6.1882 an OV. (7) F. Nietzsche, Briefwechsel S. 179. Ida Overbeck in ihren Erinnerungen: "Ich sprach Frl. Nietzsche einen Augenblick im Sommer 1882, und erschrak über ihre Äußerungen. Sie sprach eine heftige Abneigung gegen Frl. Salomé aus, von der sie meinte, sie interessiere sich für die Feinde ihres Bruders. Zugleich warf sie ihr vor, nicht begeisterungsfähig zu sein, wobei sie sich immer als die Vorzügliche in Parallele brachte. Von Frl. Salomès Begabung hatte sie eine geringe Meinung … Den Bruder klagte sie, wie früher schon, bitter wegen seiner Art an, wegen seiner Rücksichtslosigkeit gegen sie selbst." (8) "Seltsam, daß wir unwillkürlich mit unsern Gesprächen in die Abgründe geraten, an jene schwindligen Stellen, wohin man wohl einmal einsam geklettert ist um in die Tiefe zu schauen. Wir haben stets die Gemsenstiegen gewählt und wenn uns jemand zugehört hätte, er würde geglaubt haben, zwei Teufel unterhielten sich.« Aus Lous Tagebuch für Rée [Curt Paul Janz, Biographie III. Lou, S. 64. Digitale Bibliothek Band 31, Nietzsche, S. 1749 (vgl. Janz-Nietzsche Bd. 2, S. 147-148) (c) C. Hanser Verlag]. (9) "In jungen Jahren war die ‚polnische’ Ramstein auch Schriftstellerin gewesen, aber zum besonderen Ärger von Oberst Eichstedt beschränkte sie ihre Phantasie nicht nur auf Novellen, Essays und dergleichen, sondern sie übertrug es auch auf das Gebiet des gewöhnlichen Lebens. ... Nun war den "polnischen" Ramsteins ... seit einigen Jahren eine erwachsene Tochter erblüht, das genaue Ebenbild der Mutter. Diesselbe Größe, diesselbe unmöglich dünne Taille, derselbe hochgewölbte Busen (so daß man beim Anblick dieses Oberkörpers immer in Zweifel war, ob der obere oder der untere Theil der unnatürlichste sei); derselbe große Mund mit den aufgeworfenen roten Lippen ... und dieselbe Kunst, trotz diesem ziemlich hässlichen Äußeren Männer anzuziehen ..." C. Diethe, Nietzsches Schwester und der Wille zur Macht, S. 241. (10) "Leider hat sich meine Schwester zu einer Todfeindin L.s entwickelt, sie war voller moralischer Entrüstung von Anfang bis Ende und behauptet nun zu wissen, was an meiner Philosophie ist. Sie hat an meine Mutter geschrieben, »sie habe in Tautenburg meine Philosophie ins Leben treten sehen und sei erschrocken: ich liebe das Böse, sie aber liebe das Gute. Wenn sie eine gute Katholikin wäre, so würde sie ins Kloster gehen und für all das Unheil büßen, was daraus entstehen werde.« Kurz, ich habe die Naumburger »Tugend« gegen mich, es gibt einen wirklichen Bruch zwischen uns – und auch meine Mutter vergaß sich einmal so weit mit einem Worte, daß ich meine Koffer packen ließ und morgens früh nach Leipzig fuhr. Meine Schwester (die nicht nach Naumburg kommen wollte, solange ich dort war und noch in Tautenburg ist) zitiert dazu ironisch: »Also begann Zarathustras Untergang.«" [Friedrich Nietzsche, Werke und Briefe, 1882, S. 37. Digitale Bibliothek Band 31, Nietzsche, S. 10143 (vgl. Nietzsche-W Bd. 3, S. 1192) (c) C. Hanser Verlag] 9.12.1882 an OV. (11) "Inzwischen steht die Tatsache trotzdem fest, daß wir beide E u. B. uns zueinander hingezogen fühlen und in unserem Denken und Fühlen auf einander angewiesen sind. … Wir wollen sie (die Tatsache) einstweilen so stehen lassen und behüten und die aus ihr zu ziehenden Folgerungen in aller Ruhe ziehen, wenn wir uns im Sommer 1885 wieder sehen und sprechen"…Carol Diethe, Nietzsches Schwester und der Wille zur Macht. S. 81. (12) "Mein liebes, liebes Lama, eigentlich kommt mir alles sehr wunderbar vor, zum Beispiel, daß Du da so, Dir nichts, mir nichts, mit einem fremden Manne Dich abgibst und sogar in die weite weite Welt gehen willst. Nun habe ich gleich an Overbeck geschrieben, von wegen des Dürerschen Blattes, das freilich mir viel zu düster vorkommt; dann will ich Dir auch noch mein buntes persisches Handexemplar meines Zarathustra schicken, Du kannst es in irgendeinem amerikanischen Urwalde aufstellen, als Fetisch." April 1885 [Friedrich Nietzsche, Werke und Briefe, 1885, S. 10. Digitale Bibliothek Band 31, Nietzsche, S. 10235 (vgl. Nietzsche-W Bd. 3, S. 1232) (c) C. Hanser Verlag]. (13) F. Nietzsche, Briefwechsel, S. 339, vom 27.10.1886: "Meine Angehörigen in Paraguay haben mir einen gezeichneten Plan ihrer colonialen Unternehmung geschickt und wollen, dass mein Geld, das in Naumburg liegt, dazu. …Mir ist zu Muthe, als ob ich das wenige Geld, das ich habe, für alle Fälle bereithalten sollte: Ich meine so, daß es jeden Augenblick flüssig zu machen wäre? – Andrerseits verstehe ich mich nicht darauf, in einer solchen dummen Geldsache Nein zu sagen.–" S. 342, vom 14.11.1886: "Deinem letzten Brief entnahm ich einige Zuversichtlichkeit mehr, in Hinsicht darauf, daß ich inzwischen in Betreff der Paraguayer Angelegenheit Nein gesagt habe…" (14) D. Schaefer, Im Namen Nietzsches S. 93. (15) F. Nietzsche, Briefwechsel, S. 428, Weihnachten 1888: "Ich wage noch zu erzählen, dass es in Paraguay so schlimm als möglich steht ... – Dies hindert meine Schwester nicht, mir zum 15. Oktober mit äußerstem Hohne zu schreiben, ich wolle wohl auch anfangen, ‚berühmt’ zu werden. Das sei freilich eine süße Sache! Und was für Gesindel ich mir ausgesucht hätte, Juden, die an allen Töpfen geleckt hätten wie Georg Brandes …Dabei nennt sie mich ‚Herzensfritz!’ ... Dies dauert nun 7 Jahre! – – –" (16) C. Diethe, Nietzsches Schwester und der Wille zur Macht, S. 123. (17) Beide in D. Schaefer, In Namen Nietzsches, S.126. (18) C. Diethe, Nietzsches Schwester und der Wille zur Macht, S. 153: "Montinari, der im Archiv anfänglich nur prüfen wollte, welche der veröffentlichten Texte sich für eine italienische Werksausgabe eignen könnten, bemerkt dazu: ‚Uns mußten die Haare zu Berge stehen, wenn wir in der kleinen Nietzsche Biographie der Förster-Nietzsche (1912-1914) … zu entscheidenden Stellen immer wieder solche Anmerkungen von Richard Oehler zu lesen bekamen wie ‚anscheinend nicht in den Werken gedruckt’ oder ‚aus dem Manuskript zitiert, nicht im Nachlaß gedruckt’ oder ‚anscheinend nicht im Nachlaß veröffentlicht’: Waren das alles nicht auch Texte, die wir hätten übersetzen sollen?" (19) D. Schaefer, S. 175: "Sein Leben, mein lieber Herr Köselitz, schreibe ich …Sie sind der Priester am Nietzsche-Altar, der allein wahre Verkünder seiner Lehren, der Hüter der heiligen Flamme." (20) D. Schaefer, S. 187 "Ein auffälliges Indiz dafür ist die Fälschung der Totenmaske. In der Eile ist diese nicht von einem Fachmann abgenommen worden; die daraus resultierenden Mängel nimmt Förster-Nietzsche zum Anlaß für eine prinzipielle Kritik: Sie besteht auf einer geschönten Version, die ihren Bruder so zeigen soll, wie er ‚wirklich war’". (21) D. Schaefer, Im Namen Nietzsches, S.199. (22) D. Schaefer, Im Namen Nietzsches, S.244: "Karl Schlechta erinnert sich, die greise Herrin des Archivs habe sich über seine Neugier einmal so aufgeregt, daß sie drohend ihren Stock gegen ihn erhoben habe: ‚Ich hatte das Gefühl, sie wollte mich totschlagen’." (23) "Später wird sie Mussolini zum ‚herrlichsten Jünger Zarathustras’ ernennen, zum ‚idealen Wiedererwecker aristokratischer Werte im Geiste Nietzsches’." (D. Schaefer, Im Namen Nietzsches, S. 243) (24) "Im Archiv ist alles vom Diener bis zum Major (Max Oehler) hinauf Nazi", notiert Kessler 1932 in seinem Tagebuch (D. Schaefer, Im Namen Nietzsches, S. 245). Ausstellung "Die Unheilige Elisabeth" im Nietzschehaus Naumburg 2007 Noch einmal geht sie um im Haus ihrer Mutter, unvermutet steht sie lebensgroß im Raum: Nietzsches Schwester Elisabeth, von der sich der Bruder unendlich weit entfernt wusste, und von der er doch nicht lassen konnte, und der er zuletzt hilflos ausgeliefert war. Alle bedeutenden Stationen der Geschwister, von der Jugend an - in der Friedrich seine Schwester ebenso liebevoll wie ironisch sein "Lama" nannte (s. Bild unten) - bis hin zur den im Wahn versunkenen Bruder "umsorgenden" Archiv-Herrin, werden von der kleinen Ausstellung im Nietzsche-Haus Naumburg Weingarten 18 dargestellt. Und natürlich zeigt der Kurator der Ausstellung, Jens-Fietje Dwars, auch ausführlich die Rolle Elisabeths als Herausgeberin (und Fälscherin) der Werke ihres Bruders und ihre kompromittierende Anbiederung im Kaiserreich ebenso wie am Beginn des Dritten Reiches auf. Natürlich wird auch das Thema "Nietzsche und die Frauen" beleuchtet, denn auch darin spielte jedenfalls teilweise die Schwester eine unheilvolle Rolle, wie sich insbesondere auch meiner Darstellung zu Lou Salomé (besonders Teil 2 und 3) entnehmen lässt; auch habe ich dort ausführlich einen Fall von Brieffälschung durch Elisabeth aufgezeigt. Die Naumburger Ausstellung stellt mit kleinen Schautafeln diese verschiedenen Beziehungen Nietzsches zum weiblichen Geschlecht vor. Klicken Sie auf die jeweiligen Bilder, um sich die Vergrößerung und die Begleittexte anzusehen. Auch auf die soeben angesprochenen Fälschungen Elisabeths, sei es durch Unterdrückung, Kürzung oder Umadressierung von Briefen, sei es mit der Herausgabe des berüchtigten "Willens zur Macht" als "Hauptwerk" und den Streit mit Overbeck und Bernoulli, geht die Ausstellung ausführlich ein. Klicken Sie auf die jeweiligen Bilder, um sich die Vergrößerung anzeigen zu lassen.
In weiteren Abteilungen geht die kleine Ausstellung zur "unheiligen Schwester" auch auf die Anbiederung Elisabeths an die Mächtigen im Kaiserreich ein und an die Nazigrößen des Dritten Reiches, allen voran Adolf Hitler persönlich, der sogar an ihrer Beerdigung im November 1935 teilnahm. Dazu wird in später noch folgenden Abteilungen auf dieser Seite Stellung zu nehmen sein. Als ob damit auf die Problematik dieses Geschwisterverhältnisses verwiesen werden sollte, steht die Büste Nietzsches von Friedrich Rogge leidend und einsam, die Schwester wirft aus dem Nebenraum nur kurz einen Blick herüber ...
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