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Und noch ein Buchtipp: Briefwechsel mit Overbeck
Presseumschau in den Feuilletons
Sonderausstellung in Weimar vom 8. August 2014 - 18. Dezember 2014
Goethe- und Schiller-Archiv, Mittelsaal: Nietzsches Nachlass
Anlässlich des 170. Geburtstages von Friedrich Nietzsche präsentiert das Goethe- und Schiller-Archiv eine Kabinettausstellung zum Nachlass des Philosophen.
Der in seltener Vollständigkeit überlieferte Bestand geht zurück auf die Sammlungen von Elisabeth Förster-Nietzsche, die seit 1894 den Nachlass ihres Bruders verwaltete und beständig ergänzte.
Anhand verschiedener Themenschwerpunkte gibt die Ausstellung Einblicke in Nietzsches Leben, Denken und Arbeiten sowie den Umgang mit seinem Nachlass.
Näheres auf der Homepage der Stiftung Weimarer Klassik!
In der Mitteldeutschen Zeitung vom 23.09.2014 berichtet Kai Agthe über diese Ausstellung unter dem Titel "Aus der Denkerwerkstatt"; dort finden Sie auch einige Exponate abgebildet
wie die Schreibmaschine Nietzsches und die selten zu sehende Nietzsche-Büste von Schellbach.
Ausstellungstrilogie VERSTEHEN ZU VERSTEHEN - Kunst zu Nietzsche und Wittgenstein
im Nietzsche Dokumentationszentrum Naumburg vom 17. April bis 14. Dezember 2014
Von April bis Dezember 2014 findet aus Anlass des 170. Geburtstags von Friedrich Nietzsche das dreiteilige Ausstellungsprojekt "VERSTEHEN ZU VERSTEHEN – Kunst zu Nietzsche und Wittgenstein"
statt. In diesem Projekt arbeitet HansPeter Klie als Künstlerkurator mit der Kunstwissenschaftlerin Barbara Straka als konzeptioneller Beraterin zusammen. Er hat für diese Reihe von drei
Einzelpräsentationen noch Martin von Ostrowski und Susanne Pomrehn gewonnen. Es gelingt so, drei sehr unterschiedliche künstlerische Positionen und Perspektiven auf die beiden Philosophen
zusammenzuführen. Für jede Ausstellung werden spezielle Arbeiten erschaffen, die sich mit jeweils anderem Fokus auf die Philosophenpersönlichkeiten, auf ihre geistigen Bezugspersonen,
den Ausstellungsort und seine Geschichte beziehen – sowie die spezifischen denkerischen Eigenarten und ihr existenzielles Sein thematisieren.
Hier können Sie die gesamte Presse-Information einsehen.
Die Arbeiten und Termine im Einzelnen:
- Hans-Peter Klie (Ausstellung „WIR METAPHYSIKER“, 17.4.–9.7.2014)
- Martin von Ostrowski (Ausstellung „KOPFMUSTER“, 24.7.–24.9.2014)
- Susanne Pomrehn (Ausstellung „IN BETWEEN“ 09.10.–14.12.2014)
Unter dem Titel: Naumburg zeigt den Lebensweg des Philosophen Nietzsche
berichtet die Mitteldeutsche Zeitung über die Fotografie-Ausstellung von Thomas Steinert
Christian Eger stellt in der MZ den Fotografen und diese Ausstellung vor, den ganzen Bericht
finden Sie im Internet hier.
Eger schreibt dazu: "Vom Treppenhaus des Geburtshauses in Röcken an zeigt Steinert Aufenthaltsorte des Philosophen: Schulpforte, Leipzig, Bonn, Sils Maria, Venedig, Monte Carlo. Malerische Standbilder voll von Energie, die auch die Energie der Menschen ist, die durch all diese Landschaften, die Häuser und Wohnungen zogen. Was wissen die Häuser?, fragt man sich. Was heben sie auf, von denen, die in ihnen lebten?
Steinert, der als Fotograf eine Art Privatgelehrter in Sachen Nietzsche ist, liefert neben den sachlichen Hinweisen zu seinen Fotografien jeweils auch Zitate des Philosophen, die das Gezeigte erklären oder von diesem aus fortdenken."
Die Ausstellung läuft im Nietzsche-Dokumentaionszentrum Naumburg bis September 2013.
Neues Hörbuch erschienen: "Nietzsche in 100 Minuten"
Deutschlandradio Kultur vom 25.05.2012 (besprochen von Edelgard Abenstein) stellt unter dem Titel
"Kurvenreicher Meisterdenker" das neue Hörbuch: "Nietzsche in 100 Minuten" (Der Hörverlag, München 2012, 2 CDs) vor:
Der eingedampfte Nietzsche ist der dritte Streich der neuen Reihe des Hörverlages "Große Dichter und Denker in 100 Minuten".
In großen Schritten durchmisst das Hörbuch das pompöse Werk des Denkers - trotz aller Kompliziertheit gut verständlich gesprochen von Helge Heynold.
Folgt man der allseits verbreiteten Vermutung, dass Hörbücher dem mit vielen Dingen zugleich beschäftigten Menschen Zeit sparen helfen,
dann sind die 100 Minuten zwischen Dionysos' Dithyramben und dem "Buch für Alle und Keinen" bestens angelegt.
Bügeln oder Auto fahren erledigt sich dann wie von selbst, weiß man sich doch hörend auf bestem Wege zur Seinsvergewisserung.
Leseen Sie mehr bei Deutschlandradio Kultur!
Uraufführung von Wolfgang Rihms "Dionysos" bei den Salzburger Festspielen 2010
Nunmehr also die dritte Nietzsche-Oper innerhalb weniger Jahre, diesmal von Wolfgang Rihm, die
dieser Tage in Salzburg ueraufgeführt wird. Lesen Sie erste Vorberichte aus der FAZ, der WELT, bei DiePresse.com, der Kronenzeitung - und sogar bei BILD!
Neu dabei: die Berichte von BR Klassik incl. eines Ausschnittes der Uraufführungskritik mit Musikbeispielen!
Inzwischen liegen auch die Besprechungen von STANDARD, FAZ, FR, NZZ, ZEIT und WELT vor, die zum überwiegenden Teil sehr
positiv ausfallen - Ausschnitte auf dieser Seite und Links zu den jeweiligen Artikeln!
Der „ganze Nietzsche“ online: Im Oktober startet De Gruyter die Nietzsche Online
Datenbank
Auf Nietzsche Online werden neben den zu Weltruhm gelangten Editionen der Werke (KGW) und
Briefe (KGB) Friedrich Nietzsches von G. Colli und M. Montinari sämtliche Publikationen, die bei De
Gruyter zu Werk und Rezeption des Philosophen erschienen sind, zusammen angeboten. Damit steht
den Nutzern erstmalig eine umfassende Datenbasis zu einem der wichtigsten Philosophen zur
Verfügung: Neben etwa 70 Bänden Edition handelt es sich um mehr als 80 Monographien und
Referenzwerke wie das Nietzsche-Wörterbuch sowie alle 38 Jahrgänge der Nietzsche-Studien -
insgesamt über 100.000 Buchseiten.
Nähere Informationen im Flyer von de Gruyter sowie
im Internet bei De Gruyter.
Zusammenarbeit mit Prof. Dr. H.J. Schmidt in Sachen Nietzsche auf dieser Webseite (seit 12/2009)
Zwischen dem Nietzsche-Forscher H.J. Schmidt und mir wurde verabredet, auf dieser Webseite
ergänzende Publikationen zu seinen Schriften zu veröffentlichen, die bislang noch nicht im
Druck erschienen sind, aber für die bisher erschienenen Ausgaben seiner Werke wichtig sind.
Dies sind beim Start dieser Zusammenarbeit insbesondere die bislang nicht eingearbeiteten
Indices zu seiner wichtigsten Publikation Nietzsche absconditus sowie Korrigenda zu
diesen 4 Bänden sowie weitere Korrigenda zu anderen Veröffentlichungen in Sachen Nietzsche.
Hier geht es zur Startseite dieses Projekts.
Neuerscheinung: Autographen mit Nietzsches "Testament"
Ludger Lütkehaus bespricht in NZZ Online vom 27. August 2009 eine wichtige Neuerscheinung:
Friedrich Nietzsche: Handschriften, Erstausgaben und Widmungsexemplare. Die Sammlung Rosenthal-Levy im
Nietzsche-Haus in Sils Maria. Herausgegeben von Julia Rosenthal, Peter André Bloch und David Marc Hoffmann.
Redaktion Dani Berner. Schwabe-Verlag, Basel 2009. 276 S., Fr. 131.–.
"Das singuläre Zentrum des Bandes ist aber der Erstdruck eines «Zettels» aus der immer noch
vernachlässigten Wahnsinnszeit Nietzsches. Das Jenaer Krankenjournal vermerkt dazu am 5. Mai
1889: «Gibt dem Arzt einen schmutzigen, unleserlichen Zettel als sein Testament». Dieses
beidseitig beschriebene «Testament» ist indessen keineswegs völlig unleserlich. Neben den
berüchtigten Kritzeleien des irren Nietzsche zeigt es notenschriftliche Fragmente und den zweifach
unterstrichenen Namen Richard Wagners, aber auch die Anrufung eines «Diaboli! Furz! Stimulus»,
die jedem deutschen Doktor Faustus Ehre gemacht hätte. Ein abgründiges, ein tief bewegendes
Dokument."
Auf der Internetquelle http://www.nzz.ch/nachrichten/zuerich/nietzsches_testament_1.3424383.html
finden Sie neben der gesamten Rezension des diesjährigen Nietzsche-Preisträgers auch eine Abbildung dieser
"Komposition eigener Art: Nietzsches doppelseitiges «Testament» vom Mai 1889, das in zwei Hälften zerrissen ist".
Einen weiteren Bericht zu diesem "Testament" bringt die Badische Zeitung vom 24.10.2009.
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: Gracians Handorakel und Nietzsches Ahnentafel
Neu: Buchbesprechung Ursula Schmidt-Losch, "ein verfehltes Leben"? Nietzsches Mutter Franziska
Die Ehefrau des Nietzsche-Forschers Prof. Dr. H. J. Schmidt hat ein neues Buch über Nietzsches Mutter herausgebracht, das neben einem
Lebensüberblick insbesondere wichtige Dokumente, so vor allem die eigenhändige Lebensbeschreibung Franziska Nietzsches bringt.
Lesen Sie hier meine Rezension.
Neu: Das Wichtigste aus den frühen Schriften Nietzsches aus den Jahren 1854-1865
Prometheus - Eine frühe Satire von 1859 Nietzsches früheste Texte gehen bis auf 1854 zurück;
nach und nach sollen aus dieser Zeit von 1854-1869 verschiedene wichtige Texte auf der Werk-Seite gebracht werden - und mit dieser "Eigen-Rezension" seines Prometheus-Dramas macht
Nietzsche hier den Anfang. In der Zwischenzeit fortgesetzt mit den wichtigsten Jugendtexten Nietzsches überhaupt: Fatum und Geschichte - Willensfreiheit und Fatum (ergänzt!), zwei Grundtexte des Pforta-Schüers,
in denen seine späteren Standpunkte mindestens im Keim bereits vorhanden sind.
Ein weiterer neuer Abschnitt handelt darüber, Wie man Dichter wird – Zur "Germania" und das erwachende Selbstbewußtsein,
der wichtige vorausweisende Äußerungen Nietzsches bringt, aus denen sich einzelne Schritte seiner Persönlichkeitsentwicklung ableiten lassen.
In "Entscheidung für die Philologie" finden Sie jetzt unter anderem einen Vorläufertext zur "Geburt der Tragödie", die Ortlepp-Episode und das Zeugnis des Abiturienten. Und schließlich: Aus der Zeit in Bonn (Okt. 1864-Aug. 1865)
Neu: Es freut mich, Ihnen eine weitere Komposition Nietzsches vorstellen zu können, ein Allegretto für Klavier nach Beethovenschen
Motiven, das in seinen Anfängen bis 1858 zurückreicht und bis in die Leipziger Zeit bearbeitet wurde - nach meinem Urteil eine der hörbarsten Intrumental-Kompositionen Nietzsches!
Dazu nun einige wichtige Ergänzungen aus BAW, die den tiefen Eindruck Nürnbergs auf den Jugendlichen aufzeigen sowie weitere Bilder der von Nietzsche besuchten Orte und Kunstwerke.
Neu: Nietzsche in Nürnberg Nietzsche hat meine Heimatstadt insgesamt dreimal besucht - für mich
Anlaß genug, diesen Besuchen eine eigene Seite zu widmen, auf der ich Ihnen gleichzeitig einige Sehenswürdigkeiten der Stadt zeigen kann, die im 19. Jahrhundert auch "des
Reiches Schatzkästlein" genannt wurde. Jetzt auch in Englisch!
Neu: Nietzsche - Lou Salomé - Paul Rée die dritte Abteilung "Auseinandergehen und Nachwehen" ist fertig - jetzt mit weiteren Ergänzungen.
Neu: Heidegger und Nietzsche - Teil III Das Wächteramt und der Kreisbogen der Metaphysik
Neu: Heidegger und Nietzsche - Teil II Die Grundfrage nach dem "Sein"
Fortsetzung der Nietzsche-Deutung Heideggers und deren Kritik - mit einer kurzen Darstellung der Bestrebungen Heideggers im Dritten Reich.
Neu: Nietzsche-Seite von Dmitriy Future in Moskau mit einem Zarathustra-Zyklus von Lena Hades - unbedingt ansehen!
Und ein weiterer Link: The Nietzsche News bei hyper Nietzsche - Veranstaltungen - Publikationen - Links. In Planung: eine totale Nietzsche-Ausgabe digital mit allen Werken und Briefen einschließlich der Manuskripte, zusätzliche Verlinkung mit der Nietzsche-Literatur ...
s. dort die Ankündigung von MARTIN STINGELIN in der FAZ: Für jeden und alle. Die Nietzsche-Forschung wird digitalisiert und globalisiert.
Neu: Overbeck und Dr. Simchowitz über den kranken Nietzsche in Jena
Neu: Jaspers 1935 über Kierkegaard und Nietzsche
In seinen Vorträgen zu "Vernunft und Existenz" schildert Jaspers die beiden Philosophen als die "Ausnahme" - lesen Sie diese wohl
tiefgreifendste Deutung der beiden Existantial-Denker; dazu: der Bruch der Freundschaft zwischen Jaspers und Heidegger.
Neu: Georg Simmel 1896 über Nietzsches Ethik
Als einer der ersten bedeutenden deutschen Kulturschaffenden äußerte sich Georg Simmel in einer
"moralphilosophischen Silhoutte" über das Neue an der Ethik Nietzsches.
Neu: Heidegger und Nietzsche - Teil I, 1 und 2 Der "Übermensch und das "Sein"
Bekanntlich hat Heidegger zwei umfangreiche Bände über Nietzsche verfaßt, die aus seinen Nietzschevorlesungen
entstanden, die er seit dem Jahr 1936 abhielt. Darin geht er in so eigener Weise mit Nietzsche um, daß dies hier expressis
verbis kritisiert werden soll. In der Folgezeit werden noch einige weitere Berührungspunkte zwischen Heidegger und Nietzsche bearbeitet werden.
Neu: Videos und neue Bilder auf verschiedenen Seiten!
Beobachten Sie Nietzsche bei seinem Antrittsbesuch in Tribschen - dazu neue Fotos zum Aufenthalt in Sorrent/Pompeji.
Ein weiteres Einführungsvideo finden Sie auf der Lou-Startseite!
Je ein neues Video auf der Röcken- und der Krankheitsseite
und jetzt neu: ein Blick auf die Festspieldekorationen von 1876 und kommentierte Videos vom Festspielhaus in Bayreuth, eine Umschau am Silser See sowie vom Turiner Domizil Nietzsches - lassen Sie sich überaschen!
Neu: Thomas Mann und Nietzsche - ein für Mann mit schmerzlichem Wandel verbundenes Verhältnis ... lesen Sie seine Rede zum 80. Geburtstag Nietzsches
aus dem Jahr 1924, aber auch seine späteren Äußerungen aus den 1940-iger Jahren. Dazu neu: kommentierte Auszüge aus den Reden Manns "Deutschland und die Deutschen" sowie der Züricher Nietzsche-Rede 1947.
Weiter ein Zufallsfund, eingelegt in ein Zarathustra-Bändchen vom Flohmarkt: ein Nürnberger Zeitungsartikel aus dem Jahr
1944, zum 100. Geburtstag Nietzsches, zwei Monate vor der fast völligen Zerstörung Nürnbergs.
Literatur-Verzeichnis - am Ende der Philosophie-Seite finden Sie nunmehr ein Literatur-Verzeichnis der bereits oder in Zukunft verwendeten
Veröffentlichungen von oder über Nietzsche, auch mit vielen älteren Raritäten!
Nietzsche als Erzieher - Was kann er uns heute noch sagen? Fast überall liest man Kritisches über Nietzsche, alle Welt putzt sich mit seinem Namen auf;
aber was eigentlich ist es denn, das die Werke Nietzsches heute noch wertvoll macht? Wo ist das Positive? Dreinschlagen ist leicht - allzuviel Blößen gibt sich der ruhelose Philosoph.
Was aber macht seine eigentliche und bis heute lebendige Wirkung aus? Einen Versuch, dies an Hand der Dritten Unzeitgemäßen Betrachtung
darzustellen, finden Sie hier: Schopenhauer alias Nietzsche als Erzieher.
Dieser Text liegt jetzt auch in englischer Sprache vor
Der zweite Teil zur vieldiskutierten Beziehung zwischen Nietzsche und Lou von Salomé ist im Netz. Insgesamt ist dieses Unternehmen auf drei Teile angelegt und wird laufend erweitert. Am 07.10.2000 wurde der erste Teil
durch weitere Anmerkungen und ein neues Foto ergänzt. Dieser erste Teil ist ab sofort auch in englischer Sprache vorhanden.
Nun steht also auch der Zweite Teil mit den Geschehnissen in Rom, Orta - Monte sacro, Bayreuth und Tautenburg zur Verfügung, wieder versehen mit vielen Bildern und Dokumenten auf einer eigenen
Dokumentenseite. Ein Einführungsvideo finden Sie auf der Lou-Startseite!
Auf der Musikseite finden Sie drei neue Kompositionen Nietzsches: Einmal zwei Klavierstücke aus dem Jahr 1862, eine Mazurka und ein Zigeunertanz, sowie
eine der wichtigsten Kompositionen, die Vertonung des Hymnus an das Leben, des Gedichts Lebensgebet der Lou von Salomé aus dem Jahr 1882! Weitere Kompositionen finden Sie im unten genannten Vortrag Nietzsche als Komponist.
Beteiligen Sie sich an der Umfrage: Was kann uns Nietzsche heute sagen? Wie stehen Sie zu seinen Aussagen? Ihre Anmerkungen werden auf dieser Seite umgehend veröffentlicht! Lesen Sie die neu eingegangene Beiträge - und diskutieren sie mit!
Ab sofort besteht die Möglichkeit, auf die Werke Nietzsches samt Volltextsuche bei meiner Partner-Seite virtuSens
zuzugreifen (links unter "Werke"). Dort neu aufgenommen: Die Vier Unzeitgemäßen Betrachtungen sowie die Nachgelassenen Fragmente von 1869-1883 in 7 Sektionen!
Sie finden dort auch neue Fotografien von den Nietzsche-Stätten und aktuelle Meldungen.
Ein weiteres Bonbon: Sie können mit dem Volltext wie mittels Wortsuche an der Gestaltung bzw. für Ihre eigenen Zwecke mitarbeiten! Denn es besteht dort nunmehr die Möglichkeit,
private oder öffentliche Anmerkungen (nach entsprechender kostenloser und einfacher Anmeldung) einzugeben, die dann entweder nur für Sie oder auch für alle Leser gespeichert werden und auf Mausklick aufrufbar sind.
Für alle, die sich intensiver mit Nietzsches Texten befassen, eine tolle Sache!
Zum 100. Todestag habe ich einen m. E. recht bedeutsamen Text zur Philosophie Nietzsches aufgenommen:
Einen Auszug der wohl ersten Philosophie-Vorlesungen zu Nietzsche in Deutschland durch Raoul Richter,
A.O. Professor an der Universität Leipzig aus dem Jahre 1903. Zu finden unter der Rubrik Philosophie.
Diverse neue, vor allem Bilddokumente, zum großen Teil selbst fotografiert, von meiner Reise zu den Nietzsche-Stätten
in Bayreuth, Naumburg, Röcken und Weimar, die nach und nach errgänzt werden und sich insbesondere auf den Seiten Röcken, Jugend und Wagner finden.
Hinweise auf laufende Ausstellungen und Ereignisse im Jubiläumsjahr
Buch-Tipps und Rezensionen zu Neuerscheinungen
Eine Presse-Umschau in den wichtigsten Feuilletons und im Internet einschließ der Weimarer Rede von P. Sloterdijk.
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Neue Zarathustra-Oper von Franz Hummel in Vorbereitung
Die Mittelbayerische Zeitung vom 27.02.2009 berichtet unter dem Titel "Gewagt: Hummels neuer Zarathustra":
"Der Intendant des Theaters Regensburg traut sich was: Ernö Weil hat bei dem in Altmannstein lebenden Komponisten Franz Hummel eine Oper in Auftrag gegeben. „Zarathustra“ wird im Frühjahr 2010 in Regensburg uraufgeführt. MZ-Journalist Harald Raab sprach mit dem Nonkonformisten der deutschen Musikszene."
"Uraufführung soll im April 2010 sein. Ist die Oper fertig?
Nicht ganz, im Juli wird es wohl so weit sein. Das Szenische wird in enger Absprache mit dem Regensburger Theater, mit der Dramaturgin Christina Schmidt und mit Ernö Weil erstellt."
"Das Konzept ist eine dramatische Oper. Wer sich Nietzsche vornimmt, kommt auch nicht an Richard Wagner vorbei. Entsprechend kommen Wagner-Anklänge vor, aber auch nicht mehr. Es wird eine große Orchestermusik. Alles, was Regensburg musikalisch zur Verfügung hat, werden wir dafür aktivieren. Es wird bei aller Dramatik – oder gerade deshalb – ein sehr menschliches Stück mit sehr viel Originaltexten von Nietzsche. Doch wir bemühen uns darum, dass man diesen Texten auf den ersten Blick gar nicht ansieht, dass sie von dem Philosophen selbst sind."
Den ganzen Artikel können Sie mit dem obigen Link einsehen.
Christian Bendl: Suskription Friedrich Nietzsche - »Der Wanderer«
Christian Bendl schreibt zu der von ihm geplanten bibliophilen und limitierten Neuausgabe: »Der Wanderer« ist dem dritten Teil des großen Werkes entnommen und folgt hier der Originalausgabe des C. G. Naumann Verlages, erschienen 1896.
Nietzsches eigenwillige Rechtschreibung betont Worte da, wo es von Nöten ist. Der Leser erfährt so tiefer die Motivation, die Nietzsche in so hohe Welten trieb.
Näheres können Sie der hier aufrufbaren Einladung zur Subskription entnehmen.
Neuer Nietzsche-Kommentar geplant
Informationsdienst Wissenschaft vom 20.11.2007 berichtet im Internet unter dem Titel "Nietzsche Kommentar":
Obwohl Friedrich Nietzsche das anthropologische Denken, die philosophische Diskussion, die Literatur, die psychologische Analyse und die Kulturkritik stark beeinflusst hat,
gibt es keinen übergreifenden Kommentar zu seinem Gesamtwerk. Auch der Nietzsche-Edition von Colli und Montinari,
die die Werke und Briefe Nietzsches in 50 Bänden zugänglich gemacht hat, fehlt ein wissenschaftlicher Basiskommentar.
Diese Lücke will das Projekt von Jochen Schmidt von der Universität Freiburg, wenn auch nur im Bezug auf das von Nietzsche selbst veröffentlichte Werk, schließen:
Um die historischen, literarischen und philosophischen Voraussetzungen Nietzsches ermitteln zu können, sind sechs Kommentarbände zu Nietzsches Werken geplant,
ein siebter Band soll Verzeichnisse und Register enthalten. Die Arbeitsstelle wird in Freiburg sein.
Ausführlich berichtet auch MVregio im Internet zu dieser Unternehmung, an der auch Dr. Andreas Urs Sommer von der Universität Greifswald beteiligt sein wird:
"Friedrich Nietzsche (1844-1900) Werke gelten mittlerweile als fundamental für das Selbstverständnis modernen Denkens überhaupt. Sein weltweiter Einfluss auf Literatur,
Philosophie, Anthropologie, Psychologie, Religions- und Kulturkritik kann kaum überschätzt werden. Der 'Nietzsche-Kommentar' wird in sechs umfangreichen Bänden Nietzsches
Werke in ihrem historischen Kontext untersuchen und damit ein neues wissenschaftliches Werkzeug zum Verständnis von Nietzsches Denken bereitstellen.
Ein siebter Band soll Verzeichnisse und Register enthalten. Erarbeitet und fachlich verantwortet wird das groß angelegte Forschungsvorhaben von Prof. Dr. Jochen Schmidt,
Prof. Dr. Barbara Neymeyr (beide Universität Freiburg) und PD Dr. Andreas Urs Sommer (Universität Greifswald). Finanziert wird es von der Heidelberger Akademie der
Wissenschaften; es ist räumlich am Deutschen Seminar II der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg angesiedelt."
Den gesamten Text finden Sie mit diesem Link bei MVregio.
Neue Nietzsche-CD mit Jugendwerken (Texte und Kompositionen Nietzsches) vom Dortmunder Kolloquium 2003
Auf dem von Prof. J. H. Schmidt veranstaltenen Nietzsche-Kolloquium 2003 führten Tjark Baumann, Tenor, Holger Kuhmann, Klavier und Orgel, sowie Mathis Schrader als Sprecher
unter Rezitation kleiner Texte aus dem Jugendwerk verschiedene Jugendkompositionen Nietzsches auf; dazu wurde eine CD mit dem Titel "Ohne Heimat" erstellt, die Sie bei den ausführenden Künstlern
bestellen können. Mit Genehmigung der Künstler darf ich Ihnen hier als Kostprobe
die Rezitation "Lebenslauf I+II",
die Komposition "Aus der Czarda"
sowie das Lied nach Chamisso "Das Kind an die erloschene Kerze"
vorstellen. Cover und Inhaltsverzeichnis der CD:
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Inhalt:
1 Ohne Heimat (Mazurka)
2 Vorbemerkung
3 Mein Platz vor der Tür (Text: Klaus Groth)
4 Lebenslauf I
5 Lebenslauf II (Jesu meine Zuversicht)
6 Abendläuten
7 Verzweiflung
8 Aus der Jugendzeit (Text: Friedrich Rückert)
9 Fatum und Geschichte
10 Großes und Erhabenes
11 Das Kind an die erloschene Kerze (Text: Adelbert von Chamisso)
12 Lebensregeln
13 Nachspiel (Text: Sándor Petõfi)
14 Wanderer
15 Da geht ein Bach (Text: Klaus Groth)
16 Zwei Lerchen
17 Euphorion
18 Aus der Czarda
19 Mädchenlied
20 Ungewitter (Text: Adelbert von Chamisso)
21 Der Herbst
22 Verwelkt (Text: Sándor Petõfi)
23 Vereinsamt
24 Es winkt und neigt sich
25 Dem unbekannten Gott
26 Rückblick (So lach doch mal)
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Ein Hörbeispiel aus der ersten CD vom DNK 2001, ebenfalls von Tjarks Baumann und Holger Kuhmann, ("Ungewitter" nach Chamisso von 1864) und weitere Einzelheiten finden sich auf der Werke-Seite bei den Jugendwerken. Weitere Kompositionen Nietzsches finden Sie auf meiner Musik-Seite ebenso wie eine Discografie.
Der Vertrieb dieser Aufnahmen wurde übernommen vom Verlag Hörzeichen.de,
mit diesem Link gelangen Sie direkt zur ausführlichen Vorstellung dieser CD durch den Verlag!
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Neue Nietzsche-CD: Wohin gehen wir - Tonale Szenografie von Artraum Audio-Produktion
Lars Jung (Sprecher) und Peter Kühnel (Musik) (Internet: www.Artraum-audio.de) haben ein interessantes Projekt verwirklicht: Auf ihrer neuen CD mischen sie unter
selbsterstellten Überschriften (Entree, Geschöpf und Schöpfer, Warnung, Verfall, Freigeist, Ich, Macht und Individuum,
Erkenntnis, Versuchung, Wahrheist-SINN, Tod, Buch) wichtige Original-Zitate Nietzsches mit eigener Musik. Neben manch bekanntem Nietzsche-Text (z.B. "Gott ist tot") findet sich auch eher weniger Bekanntes, etwa aus "Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinn" und der Text gegen
Obrigkeits- und Staatshörigkeit aus der 3. Unzeitgemäßen Betrachtung.
Auszug aus dem CD-Cover:
»Ich bin kein Mensch, ich bin Dynamit«
Nietzsches explosives Werk widersetzt sich bildungsbürgerlichen Denkweisen. Dennoch, mit Dynamit ist nicht zu spaßen. Haben wir Deutsche nicht zwei Weltuntergänge ausgelöst in diesem Jahrhundert, und war Nietzsche nicht an beiden beteiligt? Zum Ersten Weltkrieg sollte der deutsche Soldat seinen »Zarathustra« im Tornister haben, im Zweiten Weltkrieg benutzten braune Brandstifter Nietzsche für ihr Rassen- und Höherachtungsgeschwätz.
Aber was Dynamit angeht - kann man davon nicht auch nützlichen Gebrauch machen? Sprengt man nicht besser mit vorausschauender Berechnung eine Fassade, die nicht mehr zu retten ist, als daß sie Menschen unter sich begräbt?
Und so haben wir uns entschlossen ein Spektakel zu erarbeiten, in dem wir Nietzsches Dynamit-Portionen verteilen – nicht zum Vernichten von Menschen, sondern zum wohlkalkulierten Einstürzen von Wänden, die bedrohlich wackeln. Wir wollen an die Zuhörer »geistige Hämmerchen« verteilen, um damit private und politische Fassaden zu beklopfen, ob sie hohl und baufällig sind, denn das heißt bei Nietzsche: »Mit dem Hammer philosophieren«.
Wir haben Texte herausgesucht, die hoffentlich zum Widerspruch reizen und denen andere Texte des größten Diagnostikers des europäischen Nihilismus entgegenstehen. Der Zuschauer soll in seinem Denken »gestört« werden. Es ist nämlich bequemer, Nietzsche im einzelnen unrecht zu geben, als seine kritische Distanz zum Anlaß einer neuen Selbstdurchleuchtung zu nehmen.
Anregung zur Selbstkritik und Selbsterkenntnis, zu geschichtlichen Rückblick – diesen Dienst soll uns Nietzsche erweisen.
Hören Sie ein Beispiel aus der CD, eine Vertonung des wohl berühmtesten Nietzsche-Gedichts "Lust will Ewigkeit" aus dem Zarathustra (557 KB). (Auch das Chaos-Zitat, das Sie links oben auf meiner Startseite hörbar machen können, stammt von dieser Einspielung.)
Die Auswahl der Zitate bezieht Texte aus allen Schaffensperioden Nietzsches ein; gerade heute in Zeiten wieder "führbar" gewordener Kriege sind aktuelle Bezüge der Argumente Nietzsches unabweisbar. Für junge Menschen von heute,
denen das Werk Nietzsches bislang unbekannt ist, mag diese CD ein guter Einstieg sein, um zu dessen bis heute teilweise uneingeholten Gedanken einen Zugang zu finden.
Kontakt-Adresse:
Artraum Audio-Produktion
Eifelwall 5
50674 Kön
Tel./Fax: 0221 941 15 89
Email: tonstudio@artraum-audio.de
Internet: www.artraum-audio.de
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Aufstellung eines bedenklichen Nietzsche-Denkmals in Röcken "Der nackte Wahnsinn" (Titelzeile der FAZ)
Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 7. November 2000 auf S. 72 berichtet, wurde in Röcken, dem Geburtsort Nietzsches, ein recht
bedenkliches Denkmal aufgestellt, und zwar veranlaßt ausgerechnet durch die evangelische Kirchengemeinde ... In der Zwischenzeit kann ich Ihnen neue Fotografien vorstellen, vielleicht haben Sie Lust, Ihre Meinung dazu kundzugeben,
die dann hier auf der Umfrage-Seite publiziert würde?
Lesen Sie mehr darüber, betrachten Sie das Werk des Bildhauers Klaus Friedrich Messerschmidt, informieren Sie sich über bisher eingegangene Beiträge:
Nietzsche-Denkmal in Röcken
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Wider weitere Entnietzschung Nietzsches - Eine Streitschrift von Prof. J. H. Schmidt
Für die Zeitschrift Aufklärung und Kritik, Ausgabe 2/2000 wurde von mir diese Streitschrift besprochen; in ihr
wird versucht, ein neues Fundament für die Interpretation Nietzsches zu gewinnen, die sich insbesondere auf dessen Herkunft, Jugend
und Jugendwerke zu stützen habe, um einer weiteren "Entnietzschung Nietzsches" entgegenzuwirken.
Sie finden dieses streitbare Plädoyer des langjährigen Nietzsche-Forschers H. J. Schmidt mit dem folgenden Link:
Wider weitere Entnietzschung Nietzsches
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Nietzsche absconditus - eine Rezension des opus magnum von Prof. J. H. Schmidt
Für die Zeitschrift Aufklärung und Kritik, Ausgabe 1/2002 wurden von mir die vier Bände des Dortmunder Nietzsche-Forschers besprochen;
Schmidt untersucht ausführlich die reichlich vorhandenen Jugendwerke Nietzsches, aber auch die familiären und schulischen Umstände, die für das Verständnis und die Interpretation der Gedanken des späteren Philosophen unverzichtbar sind.
Sie finden diese Rezension mit dem folgenden Link:
Nietzsche absconditus
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Nietzsche als Komponist - ein Vortrag
Am 15.-17. Oktober 2000 wurde von mir auf einem Seminar der Gesellschaft für kritische Philosophie in Kottenheide zu Nietzsches 100. Geburtstag
in einem Vortrag das auf der Musik-Seite bereits behandelte Thema zusammengefaßt und noch einmal um bedeutende Fakten und Anmerkungen erweitert; auch findet
sich dort eine weitere Fassung des Lebensgebets von Lou Salomé mit genauem Textvergleich in der Fassung für Sopran und Klavier, wie sie schließlich Nietzsche dann vertont hat.
Trotz mancher Wiederholung des Inhalts dieser Seite lohnt sich die Lektüre mit dem folgenden Link!
Nietzsche als Komponist - jetzt auch in englischer Sprache
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Nietzsche und Pascal - Inspiration und Transzendenz
Hier wird versucht, die unterschiedlichen Positionen beider Denker zu vergleichen - Nietzsche bezieht sich bekanntlich
oft bedauernd auf Pascal, den das Christentum verdorben habe. Lesen Sie das berühmte Memorial Pascals sowie, was Nietzsche über
Inspiration zu sagen hat! Wie kann das Wesen der Transzendenz heute gedacht werden? Dazu:
Nietzsche und Pascal
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Neuerscheinungen bei virtuSens
Beachten Sie auch die Editionen von virtuSens zum Thema wie etwa den Stammbaum Nietzsches, der bekanntlich einige Überraschungen bereithät! Aus der Ankündigung:
"Unsere umfassende Internet-Präsentation über Friedrich Nietzsche begleiten wir mit ausgewählten Veröffentlichungen über diesen Philosophen. Nietscheana heißt dieser Programmpunkt. Die erste Publikation, die Oktober 2001 erscheint, ist eine Rarität allerersten Ranges: Nietzsches Ahnentafel mit Bildergalerie seiner Vorfahren und einem Kommentar. Wir planen zudem, ausgewählte antiquarische Bücher von und über Nietzsche hier anzubieten."
Inzwischen sind erschienen:
| Balthasar Gracian Hand-Orakel und Kunst der Weltklugheit aus dem Spanischen von Arthur Schopenhauer |
| Friedrich Nietzsches Ahnentafel incl. Fünfzehn Vorfahren Friedrich Nietzsches im Bild |
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Buchtipp: Briefwechsel mit Overbeck
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Die wichtigste Freundschaftsbeziehung Nietzsches wird endlich konzentriert greifbar:
Friedrich Nietzsche/ Franz und Ida Overbeck: Briefwechsel
Hrsg. von Katrin Meyer und Barbara von Reibnitz; J. B. Metzler Verlag, Stuttgart/Weimar 2000; XXXII, 535 S., 88,- DM
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Der besondere Buchtipp: Josef Rattner - Nietzsche. Leben - Werk - Wirkung
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Eines der für den heutigen Leser wohl wichtigsten Nietzsche-Bücher hat der "philosophische Psychotherapeut" Josef Rattner im Verlag Königshausen & Neumann im Jahr 2000 herausgebracht,
das sich besonders auch zur Einführung in Leben und Werk des Philosophen eignet.
Wie es der Untertitel bereits festhält, gliedert sich das Buch in drei Teile; einer relativ knappen (ca. 80 S.), aber die wichtigsten Fakten berücksichtigenden und zum ersten Kennenlernen genügenden Vita Nietzsches
folgt eine allgemeinverständliche Werkanalyse der wichtigsten Schriften (ca. 75 S.), die nicht mit Zitaten geizt und so alle wichtigen Gedanken Nietzsches vorstellt und diskutiert.
Rattner, der offen bekennt, daß ihn das Denken Nietzsches ein Leben lang anregend begleitet habe, versteht es ausgezeichnet, in ruhig vorgetragener und zugleich tiefgründiger Weise
die Hauptstränge der Gedankenwelt des Philosophen herauszuarbeiten, ohne es bei aller Empathie an selbstverantwortlicher Distanz bzw. an Kritik fehlen zu lassen, wo es ihm notwendig erscheint.
Im dritten, hochinformativen Teil geht er auf Herkunft, Verbindungen und Wirkung des Nietzscheschen Denkens ein, von der griechischen Philosophie bis hin zu den französischen Moralisten; eigene Kapitel sind
Nietzsche und Goethe, Heine, Wagner und Burckhardt gewidmet. Als Psychotherapeuten sind ihm natürlich von besonderer Wichtigkeit die Nachwirkungen Nietzsches in der Psychoanalyse auf Sigmund Freud und Alfred Adler, wo
er zeigen kann, daß sich viele wichtige Bestandteile von deren Lehren bereits bei Nietzsche finden lassen, und dies oft undogmatischer, als etwa bei Freud selbst. Für die Nachwirkungen in kultureller Hinsicht
stehen beispielhaft Rilke und Thomas Mann, die sich bekanntlich selbst ausführlich mit Nietzsche beschäftigt haben.
Eine Unterabteilung zu dieser Wirkungsgeschichte bildet ein kenntnisreicher Streifzug durch die Nietzsche-Literatur, auf dem die wichtigsten Werke über Nietzsche seit der Schwester-Biographie bis heute etwa mit Joachim Köhler kurz angesprochen
und treffend eingeschätzt werden. Abgerundet wird das Buch durch einen Vortrag des Autors "Nietzsche als Erzieher" und zwei Interviews, die auf Konsequenzen aus dem Nietzscheschen Denken für moderne Fragestellungen eingehen.
Das Buch kann sowohl für "Neueinsteiger", die Nietzsche überhaupt erst einmal rundherum kennenlernen wollen, aber auch für "Kenner", die sich für Nietzsche aus der Sicht des Tiefenpsychologen
interessieren, unbedingt empfohlen werden.
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Wußten Sie schon? Die Rettung des Nietzsche-Nachlasses 1945
Die Rettung von Nietzsches Nachlass
Am 6. Dezember 1945 wurde Max Oehler, bis dahin Verwalter des Nietzsche-Archivs in Weimar, von den sowjetischen Truppen verhaftet und das Archiv selbst verschlossen und versiegelt. Die Sowjets hatten offenbar vor, den gesamten Bestand zu vernichten, d.h. zu verbrennen. Wie Wolfgang Stephan in seinem Artikel
Stephan, W.: Der Zugriff der sowjetischen Militär-Administration auf Nietzsches Nachlass 1946 und seine Retter, in: Nietzsche-Studien 27, 1998
aufgrund intensiver Recherchen berichtet, hat Rudolf Paul, der damalige Präsident des Landes Thüringen, den Nietzsche-Nachlass gerettet. Als er von Hans Wahl, dem Präsidenten des Goethe- und Schillerarchivs, darüber informiert wurde, dass man plane, die Bestände des Archivs abzutransportieren, intervenierte er unverzüglich bei dem verantwortlichen Hauptmann der sowjetischen Besatzungsarmee. Er argumentierte sehr geschickt und hatte das Glück, auf einen aufgeschlossenen Offizier zu treffen. Paul schrieb in einem Brief vom 15. Mai 1946 an Wahl: "Ich habe Herrn Hauptmann Oserewski auf die Fälschungen hingewiesen, welche die Schwester Nietzsche an dessen Nachlass begangen hat, und dass ein Interesse daran besteht, zum mindestens seitens der Nietzsche-Forscher, den wahren Nietzsche von den Fälschungen zu befreien." Wahl sprach sich nun seinerseits mit Oserewski aus und konnte am 12. Juni 1946 dem Landespräsidenten über den Nietzsche-Nachlass schreiben: "Der Inhalt ist in Weimar und wird freigegeben. Sobald von Weimar aus gemeldet werden kann, dass der Kulturbund, der im NietzscheArchiv etabliert ist und selbst den Wunsch hat herauszukommen, eine andere Unterkunft in Weimar gefunden hat, wird das Material freigegeben zur Wiedereinrichtung des Nietzsche-Archivs." Anschließend dankt Wahl Paul: "Ohne Ihr Eingreifen wäre das Nietzsche-Archiv für Weimar verloren gewesen. Die Kisten standen transportbereit im Sauckel-Werk." In 111 Kisten lagerten in der Nähe des Bahnhofs transportbereit nicht nur der archivalische Nachlass Nietzsches, sondern auch die Bibliothek des Hauses und die während des Krieges dorthin ausgelagerten Bücher der Stadtbibliothek Weimar. Sie wurden nun wieder zum Nietzsche-Archiv zurückgebracht. Aber offenbar nicht alles. Denn ein zu Strafarbeitseinsätzen eingesetzter Lehrer beobachtete, wie sowjetische Soldaten aus Einbänden von Büchern Schuhsohlen schneiden wollten. Bei genauerem Hinsehen stellte er fest, dass es sich um die in Schweinsleder gebundene Musarion-Ausgabe aus dem Nietzsche-Archiv handelte.
(Zitiert nach Information Philosophie, Oktober 2003, S. 100 f.)
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Sämtliche Schreibmaschinentexte Nietzsches in Buchform erschienen
Friedrich Nietzsche
Schreibmaschinentexte
Vollständige Edition. Faksimiles und kritischer Kommentar, aus dem Nachlaß hg. v. Stephan Günzel u. Rüdiger Schmidt-Grépály, mit einem Nachwort von Friedrich Kittler
Weimar: Verlag der Bauhaus Universität, 2. verb. Aufl., 2002, 104 S. ISBN 3-86068-179-6, 11,80 EUR
1882 wechselt Friedrich Nietzsche für kurze Zeit das Schreibmedium und benutzt eine Frühform der Schreibmaschine – die Schreibkugel des Kopenhagener Pastors und Taubstummenlehrers Hans Rasmus Johan Malling Hansen (1867). Produkt dieser Zeit sind fünfzehn Briefe, eine Postkarte sowie vierunddreißig lose Blätter mit Gedichten, Sprüchen und Schreibübungen, die in dieser Edition erstmals zusammen erscheinen.
Diese Schreibmaschinentexte bieten einen Blick auf Nietzsche als frühen Medien- oder Schrifttheoretiker. So schreibt Nietzsche an seinen Sekretär Heinrich Köselitz: »Sie haben recht – unser Schreibzeug arbeitet mit an unseren Gedanken.«
Inhalt
Stephan Günzel u. Rüdiger Schmidt-Grépály |
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Vorwort
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4 |
Stephan Günzel |
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Nietzsches Schreibmaschine
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8 |
Friedrich Nietzsche |
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Briefe
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16 |
Friedrich Nietzsche |
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500 Aufschriften
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40 |
Michael Kohlenbach u. Thomas Riebe |
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Kritischer Kommentar
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89 |
Friedrich Kittler |
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Nachwort. Unser Schreibzeug, unsere Liebe
– im Nachhinein |
102 |
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Stephan Günzel u. Rüdiger Schmidt-Grépály
Vorwort
Liest man Nietzsches Schreibmaschinentexte, entdeckt man eine andere Seite des ernsten Denkers: eine heitere. Seine Zwei- und Vierzeiler erinnern weniger an aphoristische Reflexionen denn an Kinderreime. Es sind Verse eines humorvollen Menschen, die mitunter so freizügig sind, dass sie Nietzsches Schwester Elisabeth, welche die ersten Nachlassveröffentlichungen ihres Bruders verantwortete, vor einer vollständigen Publikation zurückschrecken ließen. Seit jeher gaben so die Originaltyposkripte Spekulationen über ihren tatsächlichen Inhalt Nahrung.
Nietzsches Schreiben hat sich durch den Umgang mit der Maschine gewandelt. Nicht nur musste er sich auf Grund der veränderten technischen Voraussetzungen kürzer fassen – was ihn nicht zuletzt dazu verleitete, vermehrt Gedichte zu produzieren –, auch lagen ihm seine Texte nun in der ›Druckansicht‹ vor. Durch die Maschine präzisierte sich Nietzsches Schreiben, wie es zugleich geschmeidiger wurde. (Reime können ein Anliegen bisweilen besser vermitteln als bloße Argumentation, da jene sich durch ihre Form dem Leser leichter einprägen.)
Erstmals sind der Öffentlichkeit mit dem vorliegenden Band alle erhaltenen Typoskripte Nietzsches zugänglich gemacht. Sie werden in zwei Abteilungen als Faksimiles vorgelegt: zunächst die Schreibmaschinenbriefe sowie eine nicht adressierte Postkarte mit einem Gedicht. (Der Brief Nietzsches an Elise Fincke in Baltimore existiert nur mehr als Kopie, weshalb dieses Typoskript als einziges in Schwarzweiß wiedergegeben wird.) Den Briefen folgt eine Sammlung von Gedichten und Entwürfen, die durch den früheren Nietzsche-Herausgeber Hans Joachim Mette als Mappe XVIII 3 gekennzeichnet wurde. Aufgrund der Herausgeberentscheidung durch Giorgio Colli und Mazzino Montinari sind bis auf die Briefe bislang nur wenige Schreibmaschinentexte publiziert worden, da sie als bloße Vorstufen oder Varianten der von Nietzsche zu seinen Lebzeiten publizierten Texte geführt wurden. Gänzlich unbekannt sind das Postkartengedicht sowie ein Großteil der Mappe, woraus bislang nur sieben Reime bzw. Textstücke eigenständig veröffentlicht wurden.
Beim Abdruck des Textkonvoluts wurde der Umstand berücksichtigt, dass einige Blätter beidseitig beschrieben sind (leere Rückseiten sind durch Leerseiten dargestellt). Die Briefe sind mit Ausnahme der undatierten Postkarte in der Reihenfolge ihrer Entstehung wiedergegeben. Die Faksimiles zeigen die Dokumente in Originalgröße. Alle Briefe wie auch die Gedichtsammlung sind von Nietzsche im Zeitraum Februar bis März 1882 zur Zeit der Arbeiten an Die fröhliche Wissenschaft in Genua verfasst worden. Der letzte Brief datiert auf fünf Tage vor Nietzsches Einschiffung nach Messina am 29. März 1882.
Neben einem vorangestellten Aufsatz über die Wirkung, welche die Schreibmaschine und ihre Texte innerhalb der Rezeption Nietzsches auslösten, enthält der vorliegende Band im Anhang einen kritischen Textkommentar, der von den Nietzsche-Editoren Dr. Michael Kohlenbach (Basel) und Thomas Riebe (Jena/Weimar) erstellt wurde. Dieser überträgt Nietzsches handschriftliche Ergänzungen in den Typoskripten und weist ferner die Vorstufen zu späteren Publikationen auf. Die Nummerierung im Kommentar bezieht sich im Falle der Briefe auf die des entsprechenden Bandes der Kritische[n] Gesamt- bzw. Studienausgabe der Sämtliche[n] Briefe Nietzsches für den Zeitraum von 1880 bis 1884, in dem die vollständige Übertragung der Brieftexte (ohne Berücksichtigung des Großbuchstabendrucks) nachgeschlagen werden kann.
Die Numerierung des Konvoluts im Kommentar bezieht sich auf diejenige durch Mette, die (in Korrektur der vorausliegenden Herausgeber-Numerierung) oben rechts auf den Seiten von Hand eingetragen wurde. Auch die Briefe wurden von den früheren Herausgebern mit Nummern und – soweit bekannt – den zugehörigen Daten ›Tag‹ und ›Ort‹ versehen. Teilweise sind erhebliche handschriftliche Eingriffe durch frühere Herausgeber bis hin zu Durchstreichungen zu verzeichnen (nur diejenigen in gezackter Wellenform stammen von Nietzsche).
Die Entscheidung, keinen der maschinegeschriebenen Texte (auch nicht im Falle eines beeinträchtigten Schriftbildes durch Lagerung oder bereits bei Niederschrift) zu übertragen, soll die Benutzer dieser Ausgabe weniger in den Zustand eines Philologen versetzen, der die Texte zu rekonstruieren hat, als dass die Situation des Maschinenzeitalters vor Augen geführt wird, in dem die Identität und Beständigkeit von Zeichen sowie damit deren Bedeutungen in Abhängigkeit vom Material ihrer Aufzeichnung zu sehen ist.
Geringe Variationen in der farblichen Darstellung des gelben Papiers und der blauen Schrift gehen auf unterschiedliche Aufnahmetechniken der einzelnen Archive, besonders aber auf Verfallserscheinungen des Materials zurück. Zuletzt erschwert auch das Verlaufen der Druckfarbe die Entzifferung, was bereits zum Zeitpunkt des Schreibens teils von der hohen Luftfeuchtigkeit Genuas verursacht wurde, teils von einem mechanischen ›Stottern‹ der Schreibmaschine herrührt.
Dank gilt dem Goethe-und-Schiller-Archiv Weimar, das den Abdruck der größten Zahl der Typoskripte genehmigte, sowie ganz besonders auch seinen MitarbeiterInnen, die uns bei der Durchführung des Projekts mit großem Einsatz geholfen haben. Ferner danken wir der Handschriftenabteilung der Universitätsbibliothek Basel für die Bereitstellung der Abbildungen der beiden Briefe an Franz Overbeck sowie dem Literaturarchiv Marbach für die Bereitstellung der Abbildung des Briefes an Paul Rée. Auch danken wir Frau Dr. Schirmer vom Verlag der Bauhaus-Universität Weimar, die das Projekt kompetent begleitet und ausdauernd unterstützt hat.
Dass nach langer Vorarbeit die erste Auflage kurz nach Erscheinen vergriffen war, bestätigt uns in dem Anliegen, Nietzsches Typoskripte in dieser Form vorzulegen. Für die vorliegende, zweite Auflage hat Friedrich Kittler ein Nachwort verfasst.
http://www.momo-berlin.de/Nietzsche_Schreibmaschinentexte.html
Presseinformation
Bauhaus-Universität Weimar
Neuerscheinungen im Uni-Verlag
15.01.2003 08:51
Friedrich Nietzsche
Schreibmaschinentexte
Vollständige Edition - Faksimiles und kritischer Kommentar
Aus dem Nachlass hrsg. von Stephan Günzel und Rüdiger Schmidt-Grépály
Liest man Nietzsches Texte auf der Schreibmaschine, erkennt man einen anderen Nietzsche: einen heiteren. Seine Zwei- und Vierzeiler erinnern weniger an "Gedichte" als an Kinderreime. Es sind Verse eines humorvollen Menschen, die bisweilen so freizügig sind, dass sie Nietzsches Schwester Elisabeth vor einer vollständigen Publikation zurückschrecken ließen. Seit jeher gaben die Typoskripte Nietzsches damit Spekulationen über deren Inhalt Nahrung.
Erstmals sind hier alle erhaltenen Typoskripte Nietzsches der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden. Sie werden in zwei Abteilungen als Faksimiles vorgelegt: zunächst Nietzsches Briefe, sodann eine Sammlung von Gedichten und Entwürfen - die 500 Aufschriften.
ISBN: 3-86068-179-6; Broschur; 102 Seiten; Preis:11,80 Euro
http://gonzo.uni-weimar.de/pub/presse/archiv2003/100456.html
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